Umzug: In Nußbach reichen Themen von den Minions bis zum VW-Abgasskandal / "Truppe vom Bau" bietet fetzige Fasnetshymnen

Von Marie-Louise Roser

Der Umzug in Nußbach lockte trotz einsetzendem Regen viele Schaulustige und präsentierte kreative und eigenwillige Kostüme.

Triberg-Nußbach. Schon alleine die vielen aufgespannten Regenschirme färbten die Hintertalstraße und den Dorfplatz bunt, doch weitaus farbenfroher gestalteten die Nußbacher Narren mit ihrem Umzug den Tag. Allen voran und schon von der Ferne zu vernehmen schritt Dirigent Wolfgang Borho mit seiner "Truppe vom Bau", die musikalisch einiges draufhatte und mit fetzigen Fasnetshymnen für Stimmung sorgte.

Höhepunkt jeder alemannischen Fastnacht und wunderschön präsentiert wurden die drei Häser der Zunft. In Nußbach sind es die Katzen, welche hauptsächlich von Frauen getragen werden.

Die G’flechtwieber und Strohdrescher erinnern an das Schwarzwälder Leben und Handwerk vergangener Zeiten. Letztere bekannt für Hinterlassenschaften in Form von Stroh, sowohl auf den Straßen, als auch in Hemdkragen der Zuschauer, entfachten sie die schon fast traditionelle Strohschlacht auf dem Nußbacher Dorfplatz an dem vor allem die Kleinsten den größten Spaß hatten.

Spaß hatten sichtlich die Mädels der Garde, die zusammen mit dem Narrenrat dem schlechten Wetter die Stirn boten. Einfallsreich in der Kostümwahl erwiesen sich die Vereine des Orts, die nicht nur die aktuellen Themen aufs Korn nahmen. Aktuell waren in jedem Fall die blaugelben Minions, die kürzlich über die Kinoleinwände flackerten und von der Chorgemeinschaft kurzerhand in Chor-Minions umgetauft wurden.

Ebenfalls gegenwärtig der VW-Abgasskandal, thematisiert von einer ausgesprochen kompetenten Truppe, die den Zuschauern nach eingehender Abnahme ein Tüv-Prüfsiegel aufs Haupt drückte.

Dass Bilder von Bürgermeister Gallus Strobel, Hauptkommandant Haberstroh und Ortsvorsteher Hettich auf dem Wagen angebracht waren, bedeutete mit Sicherheit, dass diese in näherer Zukunft einer ausführlichen Tüv-Untersuchung, respektive Generalüberholung, bedürfen werden.

Während die Radautrommler zum 20. Jubiläum wie gewohnt Rabatz schlugen, ging es dagegen bei den Geflügelzüchtern brav und hochgeschlossen her. Als "Erstklässler" und unter der Fuchtel eines Drachens à la "Fräulein Rottenmaier" stand Zucht und Ordnung bei den Eleven an der Tagesordnung.

Anders hielten es die "Frösche", alias Fußballer, die als heiße Krankenschwestern ihre Frosch-"LaichEN" wohl nach ausgiebiger Feierlichkeiten zu Grabe trugen. Bleibt abzuwarten, ob die Spielerfrauen dem mit genügend Vitaminen entgegenzuwirken wissen. Als sexy Obstsalat gaben auch sie einen hübschen Anblick ab.

Im Anschluss an den Umzug wurde auf dem Dorfplatz gefeiert und von der Trachtenkapelle auch noch lange unterhalten.