Gartenbaumeister Andreas Kreyer erklärt Regeln für Kauf und Pflege

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg-Nußbach. Alle Wetterkapriolen sind anscheinend durchgespielt beim Schnittkurs des Obst- und Gartenbauvereins Nußbach, denn nach Schneefall vor zwei Jahren und Regen im vergangenen Jahr konnte die Vorsitzende Andrea Kammerer die rund zwölf Besucher bei trübem, aber immerhin stabil trockenem Wetter im Hintertal bei Daniela Ketterer begrüßen.

Auf geballtes Fachwissen durfte sie in diesem Jahr verweisen, denn neben dem langjährigen Schnittexperten Oskar Kammerer und dem aktuellen Baumwart Bernhard Fehrenbach, der die beiden vergangenen Kurse geleitet hatte, konnte sie dieses Mal ein neues Gesicht begrüßen: Andreas Kreyer, selbstständiger Gartenbaumeister, ist seit kurzer Zeit Mitglied im Obst- und Gartenbauverein – und er leitete erstmals den Kurs.

Zunächst zeigte er an einem neu erworbenen Apfelbäumchen, worauf es ankommt, wenn man sich einen Obstbaum anschafft. Zunächst riet er, das Bäumchen entweder bei einer Gärtnerei oder Baumschule zu kaufen. Ein Obstbaum sei ein Kulturbaum, der einer gewissen Erziehung bedürfe, selbst nach dem Kauf. Wenn dieser dann gepflanzt sei, brauche es einfach Disziplin. Denn "wer regelmäßig jährlich schneidet, braucht nur das", schmunzelte er und hielt eine einfache kleine Astschere hoch.

Stamm, Stammfortsetzung und drei bis vier Leitäste bilden das Grundgerüst des Baums. Ein junger Baum sollte auf diese zurückgeschnitten und die Leitäste dann so gekürzt werden, dass sie am Stamm etwa dieselbe Höhe erreichen. So bilden sie die so genannte Saftwaage. "Geschnitten wird dann auf ein außen liegendes Auge", erklärte der junge Fachmann. Junge Bäume würden so gepflanzt, dass die Veredelungsstelle etwa eine Handbreit über dem Boden ist.

Wichtig sei gutes und sicheres Handwerkszeug. Auch Kreyer empfiehlt eine gute Astschere, bei der die Klinge am Amboss vorbei geführt wird. Dazu brauche es eine gute, scharfe Säge und sichere Leitern. Schneiden solle man nicht bei Frost. An einem Kirschbaum auf dem Anwesen verdeutlichte er den Schnitt an Bäumen, die eher selten die Schere gesehen hatten. Auch ein Wort zur Wundversorgung verlor er: "Wenn man auf einen sauberen Schnitt achtet, ist das besser, als eine Versorgung zu machen, die womöglich schon Feuchtigkeit einschließt, wo es drunter dann fault", nannte er seine Sicht der Dinge, nachdem er den Kirschbaum intensiv geschnitten hatte.

Im Anschluss an den Kurs trafen sich die Teilnehmer noch auf der Terrasse von Daniela Ketterer, die ihre Gäste mit Getränken und Hefezopf erwartete.