VdK-Vorsitzender äußert sich beim Neujahrsempfang auch zu AfD und "Pegida"

Triberg (hjk). Auch in der vierten Auflage erwies sich der Neujahrsempfang des Sozialverbands VdK Triberg als erfolgreich. Nachdem wir in unserer Dienstagsausgabe versehentlich den letztjährigen Bericht veröffentlicht haben, folgt hier nun der aktuelle Beitrag.

Wieder war etwa ein Drittel der Mitglieder ins Hotel Bären gekommen, um die kurze Neujahrsansprache des Vorsitzenden Robert Teufel zu hören und um sich auszutauschen. Viel Mühe hatte sich erneut wieder die gastgebende Familie Birkenholz gemacht, um ein feines Essen für die Mitglieder zuzubereiten.

Teufel ging in seiner recht kurzen Ansprache zunächst auf die vielfältige Arbeit ein, die seine 14-tägige Sprechstunde im Kurhaus mit sich bringe. Oft seien es recht einfache Dinge wie das Ausfüllen der verschiedensten Formulare, vom Antrag auf Krankengeld bis hin zur Heizkostenbeihilfe oder für einen Behindertenausweis. "Zu einer Beratung darf bei uns jeder kommen, auch wenn er nicht Vereinsmitglied ist. Nur wenn es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommt, sollte man bei uns eingeschrieben sein, sonst dürfen unsere Anwälte nicht tätig werden", stellte Teufel klar.

Seinen Dank an die Stadt richtete er an Bürgermeister-Stellvertreter Rudolf Allgeier. Weder für sein Büro, in dem er die Sprechstunden abhalte, noch für die Öffnung des Kurhauses für den "Sozialtag" habe er jemals etwas zahlen müssen.

Er warf auch wieder einen Blick über den regionalen Tellerrand. Den seit dem 1. Januar geltenden Mindestlohn finde er "mit Abstrichen" eine gute Sache. Wenn ein Rentner für sieben Euro Museumsführungen mache, sehe er das als in Ordnung an. Wenn aber ein schwer arbeitender Handwerker für 8,50 Euro seine Arbeit machen müsse, sei das gelinde gesagt eine Frechheit.

Die Mütterrente sei in jedem Falle höchst gerechtfertigt. "Das bringt den Müttern pro Kind und Monat 26 Euro; die Kinder zahlen indes ein Vielfaches dessen an Steuern, was ihre Mütter bekommen", war er sicher. Allerdings sei diese Rente nicht ganz zu Ende gedacht, da sie Müttern, die wegen sehr kleiner Rente Grundsicherung bezögen, gar nichts bringe.

Einen Satz zu "Pegida" wolle er äußern. Er schätze, dass die Gesamtzahl der mit marschierenden Dresdner rund dreimal so hoch sei, wie das jeden Montag der Fall sei. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass alle jeden Montag dabei sind. Und damit etwa 60 000 Dresdnern Nazi-Mentalität vorzuwerfen oder in ihnen ebenso viele Ratten zu sehen, die Rattenfängern nachlaufen, kann nicht sein", rechnete er vor. Ebenso sehe er die AfD nur bedingt in der ultrarechten Ecke: "Das mögen einige der Mitglieder sein, aber der Rest sind Menschen, die die derzeitige Europapolitik in Deutschland nicht nachvollziehen können – und das können viele nicht."