Informierten die Schüler (stehend von links): Ludwig Lehmann (DRV), Alois Amann (SGT), Meike Stommer (GK-Lehrerin) sowie Oliver Kiefer (Schulleiter). Foto: Körbel Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Gemeinschaftskundeunterricht einmal anders / Aussagen ziehen Schüler in ihren Bann

Triberg. Mit welchen Rentenbeträgen können wir nach unserem Berufsleben rechnen? Welche körperlichen Einschränkungen werden wir dann erfahren? Was geschieht bei übermäßigem Konsum von Suchtmitteln? Dies waren die zentralen Fragen des Info-Nachmittags am Schwarzwald-Gymnasium Triberg (SGT), der im Rahmen des Gemeinschaftskundeunterrichts stattfand.

Die Schwerpunkte lagen dabei auf den Themen Altersversorgung, Sensibilisierung für alte Menschen und Drogenabhängigkeit. Moderiert wurde die Veranstaltung von Alois Amann vom SGT.

Mit großem Interesse hörten sich 40 Schüler und Schülerinnen der Klassestufe zehn zunächst zwei Vorträge an, die sich primär mit der finanziellen Zukunft von Arbeitnehmern befassten. Mitarbeiter der deutschen Rentenversicherung (DRV) aus dem Regionalzentrum Villingen-Schwenningen lieferten unter Leitung ihres Direktors verschiedene Einblicke in die finanzielle Absicherung im Alter. Sie stellten anhand mehrerer Fallbeispiele differenziert dar, wie das Leben als Rentner finanziell abgesichert werden kann.

Im Alterssimulationsanzug durften danach zwei Schüler nachempfinden, wie sie sich in rund 50 Jahren körperlich fühlen werden. Beim Einkaufen, Bücken nach einer Münze oder Sporttreiben konnten sie die Einschränkungen des Alters am eigenen Körper nachvollziehen.

Daraufhin beschrieb der Sozialtherapeut Christian Kunz aus der Rehabilitationseinrichtung Schloss Börstingen mit Hilfe dreier seiner Patienten im Alter zwischen 19 und 23 Jahren den Alltag in einer Reha-Einrichtung, die die Patienten bei der Entwöhung von ihrer Sucht unterstützt. Bezahlt wird ihre Therapie von der DRV. Als die klassischen Drogen gelten laut Kunz Cannabis, Amphetamine, Kokain oder Alkohol. Auch ständiges Computerspielen könne zu einer Sucht führen.

Im Folgenden schilderten die Suchtpatienten eindrücklich ihren bisherigen Lebensweg und stellten sich anschließend mutig den Fragen der Schüler.

Anhand ihrer Beispiele wurde klar, welche schwerwiegenden Auswirkungen der Konsum von Drogen haben kann und wie schwer es ist, sich dieser Sucht zu entziehen. Christian Kunz bemerkte in diesem Zusammenhang, er schätze die Arbeit mit seinen Patienten sehr, auch wenn es oft schwierig sei, eine tragfähige Beziehung zu ihnen aufzubauen, um auf dieser Basis deren eigentliches Problem zu lösen.

Insgesamt erwies sich die Veranstaltung, die als Ergänzung des Gemeinschaftskundeunterrichts gedacht war, als sehr informativ und erfolgreich. Insbesondere die Aussagen der Drogenabhängigen zogen die Jugendlichen in ihren Bann und stimmten sie nachdenklich.