Was Jochen Baur vom Ingenieurbüro Greiner hier zeigt, ist das sogenannte "Kanalfernauge". Foto: Schwarzwälder-Bote

Kanalarbeiten: Mitarbeiter des Ingenieurbüros Greiner untersuchen die Hauptsammler der Raumschaft

Die Untersuchung der Kanalisation mithilfe eines Kamerafahrzeugs ist keine leichte Aufgabe. Zumal nicht allen Bürgern die Notwendigkeit einer funktionierenden Abwasserversorgung ersichtlich ist.

Raumschaft Triberg. Einen nicht ganz leichten Auftrag nehmen derzeit die Mitarbeiter des Ingenieurbüros Greiner in der Raumschaft wahr: Mit ihrer Spezialkamera suchen sie die Hauptsammler der Gemeinden des Gemeindeverwaltungsverbands Triberg, Schonach und Schönwald nach Schäden ab.

Fremdwassereinträge sind derzeit ein Thema, da diese die Arbeit der Verbandskläranlage erschwerten. "Manchmal ist es schwer, den Bürgern klarzumachen, wie wichtig es ist, eine gut funktionierende Abwasserentsorgung zu haben", klärte Michael Schneider vom Ingenieurbüro auf. Eine Sporthalle, die vier Millionen Euro kostet, könne jeder Politiker zeigen und rechtfertigen, verdeutlichte er seine Aussagen. Denn wenn man dieselbe Summe in die Kanalisation stecke, seien die schlicht aus den Augen.

Zunächst hatte Volker Röhl die Arbeiten geleitet, die am höchsten Punkt begonnen hatten, in Schönwald. Er war mit dem Verlauf bis zum "Unfall" sehr zufrieden, die Sammler seien in einem ausgezeichneten Zustand, wie er sagte. Da das Spülfahrzeug recht groß und schwer sei, könne es nicht jede Wiese direkt besuchen, machte er geltend. Dazu habe das Kamerafahrzeug ein weiteres Problem: Es ist nicht sehr geländegängig.

Daher passierte das Unglück vor rund zwei Wochen beinahe natürlich auf einer Wiese. Der Weidezaun führte Strom, es war feucht und regnerisch – und über die feuchte Außenhaut des Kabels schlug der Strom auf die Hauptplatine der Kamera durch. Zwei Wochen dauerte die Reparatur.

Nun aber sind Jochen Baur und Michael Schneider, die mit dem so genannten "Kanalfernauge" unterwegs sind, wieder im Einsatz. 300 Meter könne die Kamera vorausgeschickt werden, rund 200 Meter war es nun entfernt, als etwa in Höhe des ehemaligen Waldpeter der erste gravierende Schaden sichtbar wurde – "vermutlich eine Wurzel, die den Kanal durchbohrt hat", wie Jochen Baur betonte. Nachdem die Kamera zurück geholt worden war, ging es zum nächsten Schacht unterhalb der schadhaften Stelle, wo es rückwärts weiterging.

Man müsse etwas zuarbeiten, da das Spülfahrzeug am Montag wieder unterwegs sei. "Dann müssen wir schauen, dass wir hinterher kommen", klärte Schneider auf. Bis hinunter nach Triberg rechnen die Beiden nicht mit allzu großen Schäden. In der Wasserfallstadt selbst sehen sie deutlich mehr Schäden – der Verkehr auf der B500 und der B33 seien vermutlich schuld daran.