Mit 4,20 Meter ist die Figur des Schwarzwälder Uhrenträgers in Triberg die wohl größte der Welt. In der Wasserfallstadt wurde sie zum Auftakt des Stadtfestes im Park des Parkhotels Wehrle im Beisein von vier Uhrenträgern aus der Region enthüllt. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Temperaturen um die 30 Grad sorgen für leere Bänke und Tische – zumindest, bis das Schwimmbad schließt.

Triberg - Mit einem kurzen Umzug vom Marktplatz zum Festgelände zwischen Burgruine und Kurhaus begann am Samstagnachmittag das Triberger Stadtfest.

Der bunte Marsch der beteiligten Gruppen wurde angeführt vom Fanfarenzug und vor allem von vielen Touristen bestaunt und beklatscht. Den Abschluss bildeten nach der Stadtmusik die Soldaten der Patenbatterie.

Schon zuvor gab es etwas ganz Besonderes, das die Anwesenheit der Triberger Trachtenträger, der Stadtmusik und des Fanfarenzugs erforderte. Im Park des Hotels Wehrle enthüllte Eigentümer Günther Möckesch mit dem Nußbacher Holzbildhauer Samuel Kammerer und dem Triberger Künstler Werner Oppelt vor den Augen zahlreiche Gäste den von ihnen geschaffenen mit 4,20 Meter wohl weltgrößten Schwarzwälder Uhrenträger. Die vier Uhrenträger Raymond Wiedel (Triberg), Jörg Schade (Schwenningen), Karl-Heinz Wintermantel (Furtwangen) sowie Willi Riesterer (Kappel) waren eigens zur Enthüllung ihres hölzernen Kollegen gekommen, aus beruflichen Gründen hatte Siegfried Duffner (Schönwald) kurzfristig absagen müssen. Riesig ist er geworden, schaut etwas ernst in die Ferne, stellt jedoch etwas ganz Einzigartiges dar. Sein kleiner, "nur" 2,20 Meter messender Bruder, steht am Wasserfalleingang und wirbt dort für seinen große Bruder.

Etwas zögerlich startete danach das Stadtfest. Viele der Vorführungen von örtlichen Vereinen und Gruppen auf den beiden Bühnen litten auf Grund der großen Hitze unter leichtem Zuschauermangel. Auch auf das vielfältige kulinarische Angebot der Vereine und Gruppen der Wasserfallstadt wurde zunächst etwas zögerlich zugegriffen, einzig die Getränkestände hatten gleich viel zu tun. Auf der Bühne im Burggarten spielte zuerst der Fanfarenzug. Vor dem Kurhaus hatte währenddessen die Stadt- und Kurkapelle ihren Auftritt, gefolgt vom eigenen Nachwuchs.

Der SV Triberg und der Karateclub zeigten, dass weder Ringen noch Karate etwas mit Raufen oder Schlägern zu tun hat. Während die Ringer bewiesen, dass ihr Sport sogar mit Bodenturnen gewisse Verwandtschaft besitzt, führten die Karatekas verschiedene Katas, also Schauvorführungen verschiedener Techniken ohne Gegner, vor.

Als ab 19 Uhr die Rockband "XX-Kult" aus Emmendingen die Bühne betrat, hatte sich das Gelände vor dem Kurhaus gefüllt, das Sextett sorgte für abwechslungsreiche Musik.

Nach 18 Uhr füllte sich auch das Festgelände im Burggarten, es platzte ab dem frühen Abend fast aus allen Nähten. Wieder einmal sorgten die heimischen "Bordellos" für Stimmung. Sie mischten sich unters Publikum, "unplugged". Richtig eng wurde es, als der Haupt-Gig des Abends, die Schonacher Formation "Red Mountain Project" ihre Instrumente und Stimmen erklingen ließ. Sängerin Silke ist schon ein Knaller und wenn ihre Kollegen mitsingen, hat das etwas.

Die Vereine hatten in diesen Stunden auch ihre Hauptarbeit, denn jeder wollte nicht nur trinken, sondern etwas essen. Auch die Soldaten auf der Burg, die dort Zelte und Tarnnetze aufgebaut hatten, durften ihre Schwenksteaks reichlich an Mann und Frau bringen. Die Lounge der Narrenzunft im Erdgeschoss des Kurhauses, erfuhr zu diesen Stunden ebenso regen Zulauf. Bis in den frühen Morgen hinein feierten die zahlreiche Besucher aus der Region und Feriengäste miteinander.

Der Sonntag begann wieder mit angenehmen Temperaturen und einem Stadtfest-Gottesdienst in der Stadtkirche. Danach ging das bunte Treiben bei Sommerwetter auf dem Festgelände weiter.