Noch knapp drei Wochen, dann schließt Angelika Haaga ihr Geschäft endgültig. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Geschäft besteht seit 112 Jahren in der Triberger Unterstadt / Mit Uhrenhandel hat es einst angefangen

Triberg (hjk). Kaum ist in der Triberger Unterstadt ein Leerstand beseitigt, tritt schon der nächste ein – und diesmal ist gar eine echte Institution betroffen: Spielwaren Haaga schließt zum 28. April. Seit 1902 gibt es das Geschäft in der Unterstadt.

Zunächst sei das kleine Ladengeschäft als Uhrenhandel gelaufen, berichtet Angelika Haaga aus den Erzählungen ihres kürzlich verstorbenen Mannes. Direkt nach dem Krieg habe ihr Schwiegervater dann umgestellt auf Spielwaren, dazu gab es Reiseandenken und Geschirr: "Erst 1975 hat mein Mann sich dann voll auf Spielwaren konzentriert."

Der bevorstehende Abschied fällt ihr nicht ganz leicht, hat es doch ihr ganzes Eheleben lang das kleine Geschäft in der Unterstadt gegeben – und immer habe es eine Rolle gespielt.

Sie selbst war 41 Jahre bei ihrem Mann angestellt. "Seit einigen Jahren arbeite ich noch in Teilzeit im Pflegeheim St. Antonius und es ist eine Arbeit, die mich eigentlich ausfüllt. Beides zusammen wird mir auf die Dauer einfach zuviel, und so habe ich mich entschlossen, das Geschäft zu schließen", erklärt die 62-Jährige im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Neben dem gängigen Sortiment – also Lego und Playmobils – hatte ihr verstorbener Mann auch noch wirkliche Raritäten im Geschäft. In den nächsten Tagen will sie den Laden immer dann öffnen, wie sie gerade dazu Zeit hat, sicherlich gebe es dann das eine oder andere Schnäppchen – sowohl, was gängige Artikel betrifft als auch für echte Oldtimer. So stehen noch immer einige Angebote für Modelleisenbahner im Laden und Zubehör für die Spur H0 – Trucks und Ähnliches.

Am geplanten Termin, den Laden aufzugeben, möchte Angelika Haaga auf jeden Fall fest halten. "Da wir ja im eigenen Haus sind, schließe ich am 28. April definitiv, auch wenn bis dahin noch nicht alles verkauft ist", macht sie nochmals auf das endgültige Aus der Institution aufmerksam, das geliebte Geschäft ihres Mannes. "Das Geschäft war sein Leben", stellt sie nicht ohne Wehmut fest.