Georg Wiengarn präsentiert Besuchern seiner Bar in der Schwarzwald-Residenz in Triberg gerne seine Plattensammlung. Foto: Stein Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwarzwald-Residenz bietet Sammlung nostalgischer Tonträger / Georg Wiengarn verwaltet Erbe des Patenonkels

Von Dieter Stein Triberg. Dank des rührigen Hoteliers und Vorsitzenden des Wirtevereins, Georg Wiengarn, bietet die Schwarzwald-Residenz in Triberg immer wieder besondere Attraktionen und saisonale Höhepunkte. Nicht nur ein herausragender Hingucker ist eine riesige Sammlung von Langspielplatten.So beteiligte sich das Hotel wieder am Triberger Schinkenfest und verwandelte sich während der Adventszeit in einen riesigen Adventskalender, in dem sich an 24 Tagen die (Balkon)-Türen öffneten. Das ausschließlich von Einheimischen jeden Abend veranstaltete Programm fand auch bei den Hotelgästen reges Interesse. Der gute Besuch dieser vorweihnachtlichen Veranstaltung erlaubte es, den Reinerlös von 3600 Euro an den örtlichen Familientreff "Ku-Guck" zu übergeben.

Aber auch im Hotel selbst tut sich für die Gäste einiges. So wird seit Herbst des vergangenen Jahres als kleines "Bonbon" eine speziell für das Hotel geschriebene Bettlektüre unters Kopfkissen gelegt, ein weiteres Buch ist derzeit in Arbeit. Dieses wird noch diesen Monat erscheinen und soll Triberg den Gästen in amüsanter Form näherbringen.

Weitere Einzelheiten möchte Wiengarn noch nicht verraten. Zur Freude der Kinder der Hausgäste dürfen sich diese an einem neu eingerichteten Spielplatz erfreuen.

Mit einer Besonderheit der Superlative werden die Gäste überrascht, wenn sie die umgebaute Hotelbar besuchen, denn dort wurde ein besonderer Blickfang eingerichtet: eine über 15 Quadratmeter große Schrankwand, die hinter einer Glasscheibe mehr als 11 000 Schallplatten präsentiert. Hierauf ist Wiengarn sehr stolz und erklärt, dass sämtliche Platten in bestem Zustand und noch abspielbar seien.

Das sorgfältig zusammengestellte Repertoire umfasst vorwiegend den Zeitraum der 1950er- bis 1980er-Jahre. Das Sortiment, jeweils alphabetisch nach Genres geordnet, lässt keine Wünsche offen.

So werden die Herzen vieler Schlagerfreunde beim Anblick dieser Exponate höher schlagen. Auch Liebhaber anderer Musikrichtungen, wie Klassik, Rock, Pop oder bekannter Filmmelodien kommen in dieser beachtlichen Sammlung voll auf ihre Kosten.

Über den Daumen gepeilt kann man feststellen, dass Langspielplatten (LP) von "A" wie Peter Alexander bis "Z" wie Frank Zander, im Fundus sind. Ebenso geben sich neben Bach und Beethoven auch Roy Black, Elvis Presley, Udo Jürgens sowie die Rolling Stones die Ehre.

Beim Betrachten der schwarzen Scheiben wird mancher Jugendliche ins Grübeln kommen, denn er wird Interpreten finden, deren Namen ihm nicht unbedingt geläufig sind. Wer kennt noch Lale Andersen, der 1939 mit dem Evergreen "Lilli Marleen" der internationale Durchbruch gelang?

"Ich habe mir extra einen Plattenspieler angeschafft, damit ich mich in einer Mußestunde zurückziehen und dem Hörgenuss hingeben kann" erklärt Wiengarn. Diese imposante Plattensammlung erhielt Wiengarn von seinem Patenonkel als Vermächtnis.

"Lange Zeit stapelten sich die Kartons mit dem wertvollen Inhalt auf dem Speicher, bis sie jetzt eine endgültige Bleibe gefunden haben. Ich fühlte mich verpflichtet, diesen "Schatz" komplett an exponierter Stelle zu präsentieren. "Mein Onkel hat in seinem Testament verfügt, dass diese Sammlung nicht auseinandergerissen werden darf", verrät Wiengarn. Darauf angesprochen, wie hoch er den Wert aller Platten beziffere, hält sich der Hotelier bedeckt und erklärt, dass für ihn nur der ideelle Wert der wohl ziemlich einmaligen Sammlung zähle.