Der Vorstand des Historischen Vereins Schiltach-Schenkenzell mit Hans Harter (Dritter von links) unternimmt einen Ausflug nach Gremmelsbach. Foto: Volk Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimat: Historischer Verein auf Tour / Bauleistung bewundert

T riberg-Gremmelsbach (nv). Einen vor längerer Zeit geplanter Besuch des Vorstandes des Historischen Vereins Schiltach-Schenkenzell, den Schlossfelsen in Gremmelsbach zu besichtigen, setzte der Verein in die Tat um, wobei es sich es ein Mitglied nicht nehmen ließ, den Weg von Schiltach nach Althornberg zu Fuß zurückzulegen. Das Ziel erreichte dieser dann zeitgleich.

Heimatforscher Karl Volk empfing die Gruppe im Untertal und führte sie auf die Höhe des Althornbergs, einem der schönsten Aussichtspunkte in Gremmelsbach, um den Gästen bei klarer Sicht die Berge des Nördlichen Schwarzwaldes vom Nilkopf über den Brandenkopf bis zum Regeleskopf zu zeigen sowie die Senke, die den Blick nach Straßburg freigibt.

Ein Thema war in der Nähe das Anwesen des Johann Faller im Zimmerwald, des Vogelhans, Heinrich Hansjakobs Ururgroßvaters und einstigen Vogts von Gremmelsbach.

Danach fuhren die Besucher weiter durch Althornberg bis zum Hof von Gerhard Willmann, von dem aus der Weg zum Schlossfelsen nur noch ein Spaziergang ist.

Meißelspuren der Burg sind noch zu sehen

Am Fuße des Felsens machte Karl Volk auf die noch sichtbaren Meißelspuren der Burg im Felsen aufmerksam und erklärte die Geschichte des Geschlechts der Burgherren. Ergänzt wurden seine Ausführungen von Hans Harter aus Schiltach dessen Doktorarbeit von 1992 die erste wissenschaftlich fundierte Darstellung der Geschichte von Burg und Geschlecht Althornberg ist.

Am Fuße des Felsens erlebten die Gäste eine Premiere, indem Karl Volk zwei Strophen eines der Liebeslieder des Minnesängers Bruno von Hornberg in mittelhochdeutscher Sprache vortrug. Mit ihm kam die mittelalterliche Hochkultur ins Gutachtal, die erste unübertroffene Dichtung in deutscher Sprache.

Alle bestiegen über die steile Treppe das Felsplateau, eine Fläche von 240 Quadratmetern. Dass der Schacht der Wasserversorgung der Burgbewohner diente, bezweifelte niemand, zu deutlich ist noch die Spur der Abflussrinne zu erkennen.

Voller Bewunderung über die Bauleistung des hohen Mittelalters in so luftiger Höhe verließ die Gruppe das Geschichtsdenkmal mit dem Ziel Landgasthof Berghof im oberen Leutschenbach zu einem Imbiss mit Umtrunk. Es bot sich dabei eine schöne Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen und ausgiebigen Gesprächen zu zahlreichen heimatgeschichtlichen Themen.