Nachbereitung: Aufarbeitung der Fasnet

Triberg (hjk). Die Fasnet ist endgültig vorbei – und trotzdem leuchtete am Donnerstagabend in der Triberger Zunftstube das Licht. Doch es war nicht etwa versehentlich vergessen worden nach der erfolgreichen Zunftstubenfasnet, vielmehr hieß es, die beendete Fasnet "aufzuarbeiten".

Und das war in diesem Jahr besonders nötig. Oberteufel Armin Effinger stand hinter dem Tresen und harrte der Rückgabe der bekannten schwarzen Rüschen, die jeder Teufel um den Hals trägt. Lange musste er in diesem Jahr nicht warten.

"Am Donnerstagnachmittag beim Umzug der Katzenmusik hat es stark gewindet und geschneit, am Fasnetsonntag hat es geregnet, ebenso an der Fasnetverbrennung auf dem Latschariplatz am Dienstagabend. Das hat den Rüschen richtig wehgetan", stellte Effinger fest. Denn immer dann, wenn das Teufelskostüm bei sehr feuchter Witterung getragen wird, würden die Rüschen feucht und die Stärke werde dabei herausgewaschen. "Die werden dann unansehnlich und lappig", wusste der Spezialist. Teilweise gehen die einzelnen Rüschen auch mal kaputt.

Doch was geschieht dann mit den abgegebenen Rüschen? "Die werden zunächst bei uns gewaschen und wieder getrocknet. Danach gehen sie nach Villingen", informierte der Oberteufel. Dort gebe es eine Frau, die sei Spezialistin für Rüschen. "Die macht das für sehr viele Gruppen, auch für die meisten Narrogruppen, die Rüschenkrägen tragen", wusste Effinger. Die gute Frau sorge dafür, dass die Rüschen neu gefaltet werden. Und danach würden sie wieder gestärkt und aufgefädelt.

"Manchmal müssen einzelne Rüschen auch ersetzt werden oder sogar ein ganzer Rüschenkragen – das macht sie dann so, wie es anfällt", schilderte Effinger weiter.

Effinger ist Oberteufel in zweiter Generation. Schon sein Vater Herbert war ein Vierteljahrhundert lang Chef der rund 400 Teufel – Sohn Armin ist ihm aber dicht auf den Fersen. Denn auch bei ihm sind das schon wieder über 20 Jahre, die er mit den roten Rüschen des Oberteufels unterwegs ist und auf dem berühmten Teufelswagen mitfährt.

An diesem Abend kommen sehr viele Rüschen zusammen, denn in dieser kurzen, aber heftigen Fasnet-Kampagne mussten sie arg leiden. Doch nicht nur deshalb kamen viele Triberger zu ihm und seiner Stellvertreterin Sabine Wagenseil. Andere suchten bei ihm Rat, weil sie für ihre Kinder kleinere oder größere Teufels-Glocken wünschten mit kürzeren oder längeren Lederriemen oder auch andere Änderungen vornehmen lassen wollten.