Er ist ein charismatischer Verkünder der Botschaft Christi, der Pastor aus Nümbrecht, Hans Henrici (links), der von Prediger Wilfried Lange zu seinem Leben interviewt wird. Er bringt der Trinitatisgemeinde Triberg das Wirken des Heidenapostels Paulus näher. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Pastor Hans Henrici aus Nümbrecht ist ein charismatischer Verkünder der Botschaft Christi in Trinitatisgemeinde

Von Hans-Jürgen Kommert

Raumschaft Triberg. Im Mittelpunkt des Jahreslaufes steht in der evangelischen Kirche häufig die Grundlage des christlichen Glaubens – die Bibel. Auch in der evangelischen Trinitatisgemeinde der Raumschaft Triberg begann das Jahr richtig mit "Reiseberichten" aus der Apostelgeschichte.

Dazu hatte Pfarrer Markus Ockert einen Menschen eingeladen, der selbst missionarisch tätig ist: Pastor Hans Henrici aus Nümbrecht bei Köln hatte sich schon als "Nichtpfarrer" und Kirchenfensterbauer im Alter von 20 Jahren missionarisch betätigt – und sich danach entschlossen, die Ausbildung zum Pfarrer in der evangelischen Mission St. Chrischona in der Schweiz zu absolvieren. Und das ganz ohne Abitur. Die Prüfung allerdings legte er in Deutschland ab und war lange Jahre in Nümbrecht bei Köln, einer evangelischen Enklave mitten in erzkatholischer Umgebung tätig.

Nach seiner aktiven Priesterzeit allerdings begann er seine Reisen, um das Evangelium, die "gute Botschaft", zu verbreiten.

In Russland und vor allem in Brandenburg brachte Henrici viele Menschen zum Glauben – wie der Mensch, den er den Christen der Raumschaft näher bringen wollte, den Apostel Paulus.

Unterstützt wurde Henrici dabei vom Prediger der evangelischen Gemeinschaft des Augsburger Bekenntnisses (AB-Verband), Wilfried Lange. Dieser begann stets mit einem Interview des greisen Pastors, dem man allerdings seine 80 Jahre in keiner Weise ansieht.

Am Freitagabend begann das kleine Bibelseminar in der Christuskirche in Schonach. Dort allerdings war zumeist von einem bösen Menschen die Rede, der die frühen Christen als Gotteslästerer verfolgte und tötete, wo er sie antraf: Saulus von Tarsus, ein griechisch gebildeter Jude und gesetzestreuer Pharisäer, ausgestattet mit römischem Bürgerrecht. Henrici zeigte in bilderreicher Sprache auf, wie dieser Mann unter den frühen Christen wütete – bis hin zu dem Tag, als er mit Christus in Verbindung kam und erblindete. Von da an begann sein segensreiches Wirken als Apostel, der jedoch zunächst nicht überall anerkannt wurde.

Am Samstagabend, in der Heilig-Geist-Kirche in Schönwald, berichtete Henrici zunächst über sein eigenes Wirken – in Russland und vor allem in Brandenburg, wo es heute dank seiner Arbeit lebendige Gemeinden gibt. Dann aber berichtete er von den Reisen des Paulus, der seinem Ruf als "Heidenapostel" mehr als gerecht wurde – brachte er doch das Christentum als Erster unter die Menschen, die nicht dem Judentum entstammten, wiewohl Paulus aus seiner Abstammung als Jude und Pharisäer niemals ein Hehl machte.

Am Beispiel der griechischen Stadt Philippi zeigte er das Wirken des wohl ersten Kirchenlehrers auf, der dort gemeinsam mit seinem Mitarbeiter Silas die erste Gemeinde auf europäischem Boden gründete.

Im zentralen Gottesdienst in der Trinitatiskirche in Triberg am Sonntagvormittag sprach Henrici dann über die Bekehrung der Purpurhändlerin Lydia. Die als gottesfürchtig geltende Griechin lebte in Philippi und ließ sich mit ihrem wohl großen Haus von Paulus taufen, nachdem sie ihn predigen hörte.