Über den Garten soll das zentrale Pfarrbüro barrierefrei erreicht werden, das im hinteren Teil des im Jahr 1709 in der Struktur eines Klosterkonvents erbauten Hauses untergebracht werden soll. Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirche: Fachmann stellt im Pfarrgemeinderat drei verschiedene Varianten vor / Kosten etwa 1,3 Millionen Euro

Der verantwortliche Fachmann vom Erzbischöflichen Bauamt, Michael Wieseler, stellte in der jüngsten Sitzung des Pfarrgemeinderats der Seelsorgeeinheit "Maria in der Tanne" Pläne zur Sanierung und zum Umbau des Wallfahrtspfarrhauses vor.

Raumschaft Triberg. Schon vor einiger Zeit seien Vorplanungen erstellt worden. Damals habe das Bauamt in Freiburg 830 000 Euro veranschlagt. Nach genauerer Begutachtung des historischen Bauwerks durch Fachleute korrigiert es nun seine Aussage. "Leider sind erhebliche Schäden zum Vorschein gekommen", erklärte der Diplom-Ingenieur. Die veranschlagte Summe reiche bei weitem nicht aus, der Freiburger Restaurator und Fachmann Eberhard Grether habe die Gesamtkosten auf rund 1,25 Millionen geschätzt.

Gravierende Schäden am Dachgebälk und der Befall durch Hauschwamm führten dazu, dass die statische Funktionstüchtigkeit des Daches nicht mehr gegeben sei. Schon allein durch die dringend notwendige Erneuerung von Dachbalken und neue Eindeckung des Dachs entstünden Mehrkosten in Höhe von 165 000 Euro. Wieseler erklärte, es sei sinnvoll, die Geschossdecke im gleichen Zug zu dämmen. Sanierungsbedürftig sind auch die Fassade und die öffentlichen WCs, die aufgrund der Hangsicherung noch immer nicht zugänglich sind. Deshalb erstellte das Bauamt nun Pläne für drei verschiedene Varianten zur Sanierung des Hauses.

Variante eins sieht die Komplettsanierung mit Umbau vor. Das zentrale Pfarrbüro für die Seelsorgeeinheit würde dann, barrierefrei über den Garten erreichbar, in den Richtung Bergsee zeigenden Bereich im ersten Obergeschoss eingebaut werden. Die ganze Wohnung, die aktuell noch von Diakon Klaus-Dieter Sembach bewohnt wird, würde dann zu einem Bürostockwerk ausgebaut werden. Im zweiten Obergeschoss ist zum Kirchplatz hin eine 4,5 Zimmerwohnung für den Pfarrer geplant. Für den hinteren Teil sehen die Planer eine kleine Zwei-Zimmerwohnung zum Beispiel für eine Haushälterin und ein Gästezimmer vor. Die Gesamtkosten belaufen sich auf fast 1,4 Millionen.

"Bei der zweiten Variante konzentrieren wir uns auf die im Augenblick wesentlichen Räume", so Wieseler. Es wäre hier jedoch nur eine Teilsanierung gegeben: Die fünf Büros würden, wie bei der ersten Variante, ausgebaut und renoviert, der vordere Teil bliebe unausgebaut. Im zweiten Obergeschoss würde ebenfalls nur die Wohnung für den Pfarrer ausgebaut, der hintere Bereich bliebe unangetastet. Trotzdem würden die Kosten rund 1,16 Millionen betragen.

Die dritte Variante sieht zwar die Sanierung und Teilerneuerung des Daches vor, will aber das zweite Obergeschoss komplett unangetastet lassen und sowohl das Pfarrbüro als auch die Wohnung für den Pfarrer im ersten Obergeschoss unterbringen. Trotzdem entstünden Kosten von rund 1,05 Million Euro.

"Es sind natürlich ordentliche Beträge, über die wir reden", so Wieseler. Trotzdem lohne sich rein rechnerisch eine Sanierung des Gebäudes. Unter der Bedingung, dass das Pfarrhaus neben der Stadtkirche verkauft und die Wohnung des Pfarrers und das zentrale Pfarrbüro im Wallfahrtspfarrhaus untergebracht werden, beteiligt sich das erzbischöfliche Ordinariat mit einem Zuschuss von 60 Prozent, der Breisgauer Religionsfond hat angekündigt, sich mit zehn Prozent an den Gesamtkosten zu beteiligen. Das Denkmalamt will keinen Zuschuss geben.

Pfarrgemeinderat Bernhard Dold fragte, ob man nicht über einen Teilabriss des Wallfahrtspfarrhauses nachdenken könne. Wieseler betonte, dass das an den Kosten im Moment nur wenig ändern würde. Der Pfarrgemeinderat beschloss mit der Gegenstimme von Bernhard Dold und einer Enthaltung, den Antrag über die Finanzierung für die erste Variante (rund 1,3 Millionen Euro) beim Ordinariat einzureichen.