Vorsitzender Helmut Finkbeiner zeigt beim Imkerfest den Besuchern Charles-Dadant-Waben (Bild links). Hannah Finkbeiner darf die Kurbel an der Schleudermaschine drehen (Bild rechts, unten). Der frische Honig schmeckt nicht nur den Schwestern Leonie und Hannah (hinten), sondern auch der kleinen Katharina, hier mit Mama Angelika Richter (Bild rechts, oben). Fotos: Volk/Montage: Hackenjos Foto: Schwarzwälder-Bote

Imkerfest wieder bestens besucht / Vorsitzender Helmut Finkbeiner berichtet auch über Geschichte der Imkerei

Von Karl Volk

Triberg. An diesem schönen Tag hatten selbst die Bienen im Bienenlehrstand im Lindengrund ihre Freude. Eine Sommersonne strahlte über Berg und Tal, die fleißigen Honigsammlerinnen flogen aus, waren noch friedlicher als sonst gestimmt und störten sich weder an den Besuchern, die die Umgebung bevölkerten noch an den Autos.

Auch dieses Mal war das Imkerfest wieder gut besucht. Viele Einwohner Tribergs nahmen die Gelegenheit zu einem Spaziergang in die Retsche gern wahr, die Dialekte verrieten Interessenten aus weiter Ferne, kamen zum Mittagessen, blieben noch zu Kaffee und Kuchen, versuchten auch die Honigapfelküchle und sahen sich nach sonstigen Angeboten und Leckereien unter den Imkereiprodukten wie Honigseife, Honigbonbons um.

Nicht nur das. In der schattigen Wärme im Zelt saß man gut, im Gespräch mit Bekannten und Fremden. Auf Interesse stieß das Leben der Bienen, denn der Vorsitzende, Helmut Finkbeiner, hielt eine Führung, erklärte die Arbeit der Bienenväter und -mütter mit ihren Lieblingen, beantwortete auch die Fragen der Besucher zu den Wohnungen von Urzeit an, als sie Jahrtausende in Löchern von faulen Bäumen hausten, bis zu modernen Beuten, die immer wieder geändert und verbessert wurden.

Nicht nur für Kinder waren das Entdeckeln der Waben und das Schleudern von goldgelbem Honig eine wichtige Information und ein Erlebnis. Schon die Kleinsten dürfen die Kurbel der Schleudermaschine drehen – und dann natürlich auch Honig schlecken. Da gab es nur eine Reaktion: "Lecker!" Neu war die Vorführung des Zargens von Charles Dadant, einem Franzosen, der in den USA eine für die Bienen bequemere Wabengröße entwickelte. Der untere Stock enthält Waben der bisherigen Größe, in den Stockwerken darüber sind die Waben nur halb so breit, was kürzere Wege für die Arbeiterinnen bedeutet. Diese schmalen Waben sind auch für den Imker gut zu handhaben.

In Deutschland ist eine Variante des modernen Systems mit etwa zehn Prozent vertreten, mit steigender Tendenz. Im Bienenlehrstand Triberg sind sie eingeführt, für den einzelnen Imker sind es teuere Anschaffungen. Ob sie sich auf breiter Ebene durchsetzen werden, ist ungewiss. Jedenfalls gibt es begeisterte Anhänger dieses neuen Systems. Mit dem bisherigen Verlauf des Bienenjahres ist Helmut Finkbeiner zufrieden. Wenn die nächsten beiden Monate so bleiben, werde man von einem guten Jahr 2015 sprechen.