Schauerliche Gestalten, Hexen und wilde Guggenmusiken treiben bei leichtem Nieselregen viel Unfug beim Nachtumzug der Schillersteinhexen. Foto: Kommert

Nach längerer Abstinenz veranstalten die Schillersteinhexen wieder einen Nachtumzug mit anschließender Party.

Triberg - Als die Dunkelheit in Triberg einzog, begannen am Samstag schauerliche Gestalten, ihr Unwesen zu treiben. Es begann zu rauchen und der Gestank der Hölle zog im Städtle ein. Dazu gab es eine geradezu enorme Geräuschentwicklung, als die Schillersteinhexen ihren großen Nachtumzug, der im Kurhaus in einem großen Hexenball mündete, begannen.Trotz leisen Nieselregens hatten sich recht viele Besucher am Straßenrand eingefunden, die sich vor allem im Bereich des Marktplatzes konzentrierten. Und wie das bei Hexen und Teufeln so üblich ist, hatten die Zuschauer nicht immer nur Freude am Umzug. Besonders mit Konfetti, aber auch Sägemehl gingen die grusligen Gestalten sehr großzügig um. Und es war beileibe nicht so, dass die Hästräger das Zeug nur warfen, manche sorgten dafür, dass gerade bei jungen Frauen die bunten Papierschnipsel sich unter der Kleidung gut verteilen konnten.

Die Frage, ob Guggenmusiken tatsächlich Musik machen oder nur Lärm, ließ sich weder beim Umzug noch beim anschließenden Hexenball endgültig klären, obwohl die Zahl derer, die ihre Instrumente tatsächlich beherrschen, in den vergangenen Jahren erheblich zugenommen hat. Auf jeden Fall passten die infernalisch lauten Guggen vorzüglich zum wilden Treiben der Hexen, Teufel und sonstigen Figuren. 35 Gruppen hatten sich in der Wasserfallstadt eingefunden, um ihre närrische Zeit zu nutzen.

So war es kaum verwunderlich, dass der Vater der Schillersteinhexen, Uwe Mellert, ein volles Haus vermelden konnte. Mehr als 900 Besucher bevölkerten das Kurhaus, bei dem zur Sicherheit eine verschlossene Tür den Weg nach oben auf den Balkon verwehrte. Was angesichts von zwei Bars und drei Verkaufsständen mit Alkohol so nicht ganz falsch war.

Mit dem gesamten Stab von rund 50 Leuten waren die Schillersteinhexen Zugange – kein Wunder, dass man sie beim Nachtumzug vermisste. Dazu kamen Feuerwehr, DRK und Polizei – ein Riesenaufwand, allerdings bei einem Riesenfest.

Ein tolles Programm hatten die Schillersteinhexen ebenfalls parat. Den bunten Strauß an Darbietungen eröffneten die Guggen aus Kreuzlingen, die sich "Grenzpföhl", also Grenzpfähle nennen. Die Reichentaler Brunnberghexen gehören zu den Hexen, deren Hexentanz absolut sehenswert ist.

In bunter Folge heizten dann Tanzmädels und Guggenmusiker die Stimmung im großen Saal weiter an. Besonders die beiden Schonacher TV-Tanzgruppen "Delicious" und "Hot Steps" kamen beim Publikum bestens an, die einen tanzten als sexy Zebras, die anderen als Hotel-Hostessen. Ein absoluter Höhepunkt war sicher der Auftritt von "Thali’s Zumba-Crew". Den krönenden Abschluss bildete die Lörracher Guggenmusik "Tschäddärä", die mit den bekannten Schwellköpfen der Schweizer Fasnet antrat, diese angesichts der Hitze im Saal aber recht schnell ablegte.

Alles in allem ein Riesenfest, das auf eine tolle Fasnet hoffen lässt, denn neben den Gruppen der Hästräger hatten sich auch viele junge Männer und Frauen aus der Raumschaft und darüber hinaus eingefunden.