Die Schönwälder Oberministrantin Julia Waldvogel steht kurz vor dem wohl bisher größten Abenteuer ihres Lebens: Im September fliegt sie nach Peru, um dort ein freiwilliges soziales Jahr zu absolvieren. Um Spenden für die Menschen in Peru warb sie auch am Ende des Gottesdienstes in der Triberger Stadtkirche. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Julia Waldvogel aus Schönwald will sich in Peru ein Jahr lang für Bedürftige einsetzen / Auf Spenden angewiesen

Von Hans-Jürgen Kommert

Raumschaft Triberg. Das Abitur am Schwarzwald-Gymnasium Triberg hat die 19-jährige Julia Waldvogel aus Schönwald mit Bravour bestanden. Bald schon steht das Studium in Freiburg an, Soziologie soll es werden. Zuvor will Julia aber etwas anderes kennen lernen. Sie wird im September nach Peru gehen und dort ein soziales Jahr absolvieren.

Julia Waldvogel ist gläubige und bekennende Katholikin – und sie will aus diesem tiefen Glauben heraus den Menschen etwas sehr persönliches geben. "Mein Wunsch ist es, nicht nur etwas über andere Kulturen und Menschen zu erfahren, sondern ich möchte, zumindest eine Zeitlang, mit ihnen leben, ihnen zuhören und ihre Wünsche und Sorgen verstehen lernen", nennt sie die Gründe für ihr ganz spezielles freiwilliges Engagement.

Den lebendigen und gelebten Glauben der lateinamerikanischen Bevölkerung will sie erfahren und dazu ihre Fähigkeiten einbringen in die Bildungsarbeit der Kirchengemeinde "Cristo El Salvador" ("Christus der Erlöser, der Heilsbringer").

Mitten in der peruanischen Hauptstadt Lima unterhält diese Gemeinde neben den originären Aufgaben als Kirche einen Kindergarten, ein medizinisches Zentrum, eine Bibliothek, einen Speisesaal für Bedürftige und sogar eine Gruppe, die über die Rechte von Kindern informiert. "Ich werde dort bei verschiedenen Kampagnen mitarbeiten, vorwiegend zur Krankheitsprävention", erzählt Julia. "Schulungen zum Thema Erhalt der Gesundheit sollen ein weiterer Teil meiner Arbeit werden. Vor allem aber darf ich die Erzieherinnen im Kindergarten unterstützen", schwärmt die junge Frau. Sie brauche eine Pause nach zwölf Jahren intensiven Lernens, darum fange sie nicht sofort ein Studium an.

Entsenden lässt sie sich dabei vom Badischen Roten Kreuz. "Ich bin froh, dass es eine seriöse Anlaufstelle ist und nicht irgendein dubioser Verein", erzählt sie. Denn zunächst habe sie sich bei "irgendeiner Freikirche" beworben, musste zunächst einen recht hohen Geldbetrag überweisen und nahm dort am Auswahlverfahren teil. Und hat seither nichts mehr gehört. Auf das DRK sei sie gekommen, als sie mit Sonja Hiestand aus Schonach gesprochen hatte, die ebenfalls schon in Peru gewesen ist.

Unterstützt wird das ganze Unternehmen vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, also dem Entwicklungshilfe-Ministerium. "Lernen durch tatkräftiges Helfen" heißt das Motto von "weltwärts", wie das Programm für den geförderten entwicklungspolitischen Freiwilligendienst im Ausland heißt.

Geld verdienen kann man dabei nicht, weiß auch Julia – im Gegenteil, sie muss sogar einen recht ordentlichen Teil der Kosten möglichst über Spenden herein bekommen.

Sie sei recht gut vorbereitet, da sie Spanisch bereits am Schwarzwald-Gymnasium erlernt hat. "Es wird natürlich eine Weile dauern, bis ich mit dem Sprachtempo zurechtkomme", sagt sie schmunzelnd. Sie habe aber bereits eine einwöchige Schulung in der Jugendherberge Triberg hinter sich. Eine weitere Woche Intensiv-Schulung findet in der nächsten Woche statt, bevor es im September nach Peru geht.

"Es gibt einen Betreuer vor Ort", weiß sie. Sie freue sich schon auf ihre Gastfamilie, denn dort wird sie ein volles Jahr verbringen – ausgenommen den Urlaub. Den will sie nutzen, um das Land der Inkas zu erleben.

Weitere Informationen: Wer sich dafür interessiert, wie es bei Julia weitergeht, kann ihren Blog unter www.julia-peru.blogspot.de besuchen oder ihr eine E-Mail schreiben an julia@waldvogel1.de. Wer Julia unterstützen will, erhält weitere Infos beim DRK-Landesverband; www.weltwaerts.de.