Das Museumspersonal und der Vorstand des Heimat- und Gewerbevereins Triberg freuen sich über das Vereinsjahr. Foto: Nagel Foto: Schwarzwälder-Bote

Heimatverein: Triberger Aktive hoffen auf finanzielle Unterstützung durch Gönner / Eintritt erhöht

Der auf dem Areal oberhalb des Parkhauses in Triberg geplante Edeka-Markt war Thema in der Mitgliederversammlung des Heimat- und Gewerbevereins im gut gefüllten Café im Schwarzwaldmuseum.

Von Lukas Nagel

Triberg. Der Vorsitzende Siegfried Heim begrüßte die Mitglieder und Interessenten des Vereins und dankte ihnen für ihr Engagement. Schriftführer Klaus Nagel zählte dann die vielen Aktivitäten des Museumsvereins auf. Im Februar habe man mit der Museumsfasnet eine Premiere in den Hallen des Schwarzwaldmuseums gehabt, die von allen Seiten her gelobt worden sei.

Er berichtete auch aus den Vorstandssitzungen, bei denen das Thema Edeka angesprochen wurde. "Der Bau kommt direkt an die Museumsterrasse hin", erläuterte Nagel und hob hervor, dass der Eingang zum Museumscafé bestehen bleibe. "Man ist bei der Verwaltung auf die Forderungen des Vereins eingegangen und wir sind ja eigentlich auch froh, dass sich etwas tut", meinte Nagel.

Als weiteren wichtigen Schritt hat der Verein den Eintritt in Museum erhöht. "Obwohl sich die Erhöhung lohnt, stellt sich immer die Frage, wo für den Gast die Schmerzgrenze ist", erklärte Nagel. Er lobte die von Museumsleiterin Claudia Homburg ausgehende Initiative des Kulturmontags. Neben zahlreichen Vorträgen habe man dem Publikum auch das musikalische Märchen mit dem Titel "König Gallus" vom Schonacher Michael Nock (Woody Woodnock) präsentieren können.

Da der Verein der Träger des Museums ist und nicht das Land oder die Stadt, wünscht der Verein sich häufig mehr Geld, um moderner zu werden und mit anderen Museen mithalten zu können. "Dass wir uns selber tragen ist eine enorme Leistung, trotzdem bräuchte es einen Schub nach vorne." Die Frage nach einer Verpachtung des Museumscafés stelle sich aufgrund der Größe nicht. Zudem würde man damit eine gute Einnahmequelle verlieren.

Museumsleiterin Claudia Homburg berichtete über die neuen Werbemaßnahem des Museums. Die Werbung sei grafisch neu und einheitlich gestaltet worden und am Museumsturm könnte bald ein neues Banner mehr Touristen in das Museum locken. Auch sei es gelungen, eine Kooperation mit Hotels und Gastrotomien im ganzen Schwarzwald zu starten.

So hätten Hotelgäste aus den Partnerhotels die Möglichkeit, sich zu vergünstigten Preisen mit der Geschichte des Schwarzwaldes vertraut zu machen. "Wir haben die Besucherzahlen mit unserer neuen Werbung und der Kooperation mit den Hotels gut unterstützt", resümierte Homburg. Keine schwarzen Zahlen vorweisen konnte für das Jahr 2014 Kassierer Hans-Joachim Schulte. Er betonte aber, dass diese Tatsache mit einer Nachzahlung an die EGT zu tun habe und der Verlust nicht hoch sei. "Wir sind auf jeden Euro angewiesen", hob auch Schulte hervor, dennoch blickte er positiv in die Zukunft. "Durch die Eintrittspreiserhöhung werden wir mehr Einnahmen bekommen", so Schulte.

Die finanzielle Situation sprach auch Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold an. "Es geht unter Umständen um die Existenz des Museums. Es ist mir aber ein Herzensanliegen, dass es im Museum weitergeht", appellierte Arnold. Von Seiten der Stadt sagte Arnold dem Verein weiterhin Unterstützung zu, erklärte aber, dass "es nicht immer ganz einfach ist, wir haben auch in der Stadt haushaltstechnisch etwas Schwierigkeiten". Gleichzeitig lobte er das Personal und den Heimat- und Gewerbeverein für den Sachverstand und das Herzblut, das alle Beteiligten aufbrächten.

Der Heimat- und Gewerbeverein wurde bereits 1853 gegründet, um den Gewerbestand zu fördern. Heute ist er Träger des Schwarzwaldmuseums Triberg, das somit nicht mit öffentlichen Geldern, sondern von einem Verein betrieben wird.

Herrmann und Johanna Schwer (Gründer der SABA-Werke in Villingen) halfen 1936 mit, die Gewerbehalle zunächst zum Heimatmuseum auszubauen.

Seit 1980 trägt das Triberger Museum, das jährlich etwa 40 000 Besucher begeistert, den Namen Schwarzwaldmuseum.