Ein Großteil der Ausflügler vor dem Gengenbacher Rathaus. Fotos: Frauenbund Foto: Schwarzwälder-Bote

Frauenbund: Besuch bei Volksschauspielen Ötigheim / Abendeinkehr in Gengenbach

Raumschaft Triberg. Der Katholische Frauenbund Triberg hat bereits Anfang des Jahres angeboten, die imposante Vorstellung von "Luther" auf der Freilichtbühne in Ötigheim zu besuchen. Und viele haben sich durch rechtzeitige Anmeldung eine Karte und einen Platz im vollbesetzten Bus gesichert.

Erste Rast direkt am Rhein eingelegt

Bei angenehmen Temperaturen wurden die Teilnehmer aus Furtwangen und Schonach abgeholt, bevor der Bus in Triberg gefüllt wurde. Dort sind sogar auch noch Teilnehmerinnen aus St. Georgen zugestiegen.

So hat sich die bunte Schar auf dem Weg durch das Kinzigtal Richtung Autobahn von der Vorsitzenden Claudia Waldvogel durch einiges Besinnliches und Wissenswertes unterhalten lassen.

So wusste sie unter anderem über die Sommersonnwende und das Johanniskraut einiges zu berichten. Gegen Mittag wurde in Plittersdorf direkt am Rhein eine Rast eingelegt, wo gepicknickt wurde und es windig war.

Nach der Stärkung erreichte man die Freilichtbühne in Ötigheim, wo man gute schattige Plätze einnehmen konnte. Bereits seit 1906 bieten die Volksschauspiele Ötigheim, mit der größten Freilichtbühne Deutschlands, Besuchern ein abwechslungsreiches Programm.

Die Sonne scheint auf all die Bauern, Soldaten, Mönche und Gaukler, Reiter und Kutschen. Hinter ihnen die imposanten Umrisse eines Klosters, vor ihnen die große Bühne mit den 4000 Sitzplätzen. Zwischen den hunderten von Menschen in mittelalterlichen Kostümen steht ein junger Student in Schwarz gekleidet, von dem das Stück handelt und der die Fundamente der Kirche ins Wanken bringen wird, natürlich: Martin Luther.

Mal wütend, mal zweifelnd, mal überheblich, mal einfühlsam, mal getrieben: das Luther-Schauspiel zeigt einen sehr menschlichen Martin Luther. Das Stück stellt eine Zeitspanne von 20 Jahren dar. In 23 Bildern werden die wichtigsten Ereignisse aus dem Leben Luthers zwischen 1505 und 1525 erzählt: von seinem Eintritt ins Erfurter Augustinerkloster, seinem Aufstieg zu einem versierten Theologen, der mit seiner Kirchenkritik immer mehr Befürworter um sich versammelt, schließlich dem Thesenanschlag, seiner Ächtung als Ketzer, seiner Zeit im Versteck auf der Wartburg, wo er sich an die Bibelübersetzung macht, bis hin zur Hochzeit mit Katharina von Bora während der Bauernkriege 1525.

Nach diesem beeindruckenden Stück mit Musik und Chorgesang wurde, machten sich die Ausflügler auf den Weg nach Gengenbach zur Abendeinkehr. Durch die laue Abendluft spazierten sie zum Restaurant, um danach gut gestärkt wieder den Berg hinauf zu fahren und die zufriedenen Teilnehmer an ihre Orte zurückzubringen. Man war sich einig, dass man diese Veranstaltung nächstes Jahr wieder gemeinsam erleben will.