Schwarzwaldmuseum: "Weiber gleich Theater" und die "KAMMersänger" begeistern das Publikum

Einen grandiosen Abend mit viel Liebe und mit Erotik gespickt gab es im Schwarzwaldmuseum, wo Weiber gleich Theater auf KAMMersänger trafen.

Von Christel Paskal

Triberg. Geschichtenerzählerin Veronika Wehrle erklärte: "Die Veranstaltung war schon vor Wochen ausverkauft, da konnten wir noch nicht einmal die Texte." Zur Aufführung waren jedoch alle Mitwirkenden bestens vorbereitet.

Wehrle moderierte im eleganten schwarzen Kleid und mit einer schmückenden Feder auf ihrem Kopf. Das Dekolleté zierte ein glänzendes Collier. Lasziv als Femme fatale wusste sie viel über die Liebe zu berichten. Obwohl ihr Part des prügelnden Ehemannes äußerst bedrückend war, setzte sie sich damit prächtig in Szene. Mit blonder Zopfperücke verwandelte sie sich in ein naives Mädchen, das ihrer Mutter in einem Brief berichtet, was sie in ihrer Sommerfrische mit ihrem Cousin erlebt.

Christine Nock glänzt mit herrlichem Dialekt

Das Publikum amüsierte sich prächtig und bog sich vor Lachen. Auf die erotische Schilderung wird an dieser Stelle aus Jugendschutzgründen verzichtet. Andrea Lauble als Helga und Christine Nock als Günter spielten ein Ehepaar. Während sie im Arbeitszimmer an einem Buch korrigiert, kocht er. Ständig muss Günter etwas wissen und stört seine Frau andauernd. Nock glänzte mit ihrem herrlichen Dialekt und ihrer Komik und erntete schallendes Gelächter dafür.

Mit Liedern wie "Je ne regrette rien", "Du lässt dich gehn" und anderen erfreute Susanne Muschal.

Ein Leckerbissen waren die KAMMersänger. Der Name setzt sich aus deren Vornamen zusammen, nämlich Klaus Kuentz, Andreas Kurtzrock, Markus Albrecht sowie Markus Kuentz. Bereits ihr Erscheinungsbild ganz in Schwarz mit Fliege ließ unweigerlich an die Comedian Harmonists erinnern. Und mir ihren Stimmen brauchen sie sich absolut nicht zu verstecken.

Revue-Girl verteilt "Heiße Liebe"-Teebeutel

Klaus Kuentz begleitete die Sänger mit seinem Piano. Für "La Rose" und "Yo Raise Me Up" erhielten sie frenetischen Applaus. Nicht fehlen durfte "Mein kleiner grüner Kaktus" von den Comedian Harmonists. Zum Gefangenenchor aus der Oper Nabucco summten die Besucher leise mit.

In der Pause verteilte Revue-Girl Lauble aus ihrem Bauchladen "Heiße Liebe"-Teebeutel. So mancher Besucher nutzte die Pause zu einem Rundgang durch das Museum. Eine erstaunlich gute Akustik war in dem Veranstaltungsraum erlebbar, in dem sonst die Drehorgeln ausgestellt sind.

Wehrle bedankte sich bei Claudia Homburg vom Schwarzwaldmuseum. Nach stehenden, stürmischen Ovationen klatschte das Auditorium zu "Hoch die Gläser, hoch die Liebe" rhythmisch mit. Alle waren sich einig, dass eine Veranstaltung dieser Art unbedingt fortgesetzt werden sollte.

Einen herzerfrischenden Abend erlebten mehr als 120 Besucher im Schwarzwaldmuseum in Kooperation mit der Volkshochschule.