Einen herrlichen Ausblick bietet das Anwesen seiner Großeltern im Gremmelsbacher Obertal, das Helmut Finkbeiner, Neuling im Gemeinderat, in den 1990er-Jahren wiederbelebt hat Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Gremmelsbacher Helmut Finkbeiner ist einer der Neuen im Triberger Gemeinderat

Von Haus-Jürgen Kommert

Triberg-Gremmelsbach. Als absoluten Glücksfall für Gremmelsbach sieht einer der Neuen im Triberger Gemeinderat, Helmut Finkbeiner (FWV), die derzeitige Situation.

"Eigentlich bin ich als Kandidat vor allem deshalb aufgetreten, um für Gremmelsbach den zweiten Platz zu sichern", nannte er seine ursprünglichen Intentionen zur Kandidatur. Dass es nun durch ein Überhangmandat drei Sitze geworden sind, sei absolut glücklich gelaufen.

Der studierte Forstwissenschaftler lebt seit der Kindheit in Gremmelsbach und hat nach dem Studium in Freiburg als freiberuflicher Landwirt die brachliegende Landwirtschaft seiner Großeltern in den 1990er-Jahren wiederbelebt.

Seine große Leidenschaft gehört dabei den Bienen, er besitzt 70 Völker, die viel Honig bringen, aber im Sommer auch Arbeit machen. Einige Mutterkühe sorgen für gesundes Fleisch, das zum Teil selbst verbraucht, zum Teil aber auch vermarktet wird. Dazu gibt es noch den Wald und seine Frau, die für das Familien-Einkommen sorgen.

Er sieht es als Überraschung an, dass er gewählt wurde. Der 44–jährige Vater von drei Kindern stellte aber erfreut fest, dass er auch als Neuling sofort absolut akzeptiert worden sei.

"Ich habe mich jetzt für einige Seminare angemeldet, beispielsweise über Baurecht und Gemeindefinanzen." Derzeit sehe er seine Aufgabe nicht als Rebell, vielmehr betrachte er die ganze Sache eher abwartend. Nicht ganz leicht tue er sich mit der Fraktionsarbeit, gesteht er ein. "Obwohl ich seit zehn Jahren bereits im Ortschaftsrat tätig bin, habe ich das nicht gekannt – wir haben nur für Gremmelsbach gearbeitet – miteinander", sagt er schmunzelnd.

Was er sich mehr wünscht, ist die Zusammenarbeit auf interkommunaler Ebene. "Das darf aber nicht verordnet sein, sondern muss aus der Einsicht entstehen, darf aber auf keinen Fall zu Lasten der gemeindlichen Identität gehen", fordert er. Es gelte, das Bewusstsein für die Region zu stärken. "Wir brauchen uns in keiner Weise zu verstecken", weiß er.

Daneben liegen sein Hauptaugenmerk und seine Stärke berufsbedingt auf "grünen" Themen – nein, nicht Gedankengut der grünen Partei, vielmehr Themen aus Land- und Forstwirtschaft und damit Zusammenhängendes, wie etwa den sanften Tourismus.

"Als Familienvater sind natürlich für mich auch Themen wie Kindergärten und Schulen besonders wichtig; die müssen in ihrer Vielfalt in der Raumschaft erhalten bleiben, solange es irgendwie vertretbar ist", sagt er mit Blick auf die Entscheidung gegen die Nußbacher Grundschule – diese sei wegen fehlender Schülerzahlen leider nicht zu halten gewesen. Gespannt ist der Gremmelsbacher auf den Haushalt für das kommende Jahr 2015, schon deshalb, weil der diesjährige schon eine sehr angespannte Haushaltslage erkennen ließ, und einige Ausgaben für das kommende Jahr seien schon jetzt vorhersehbar, stellte der leidenschaftliche Jäger, Landwirt und Imker abschließend fest. Dennoch freut er sich auf die neue Aufgabe im Triberger Gemeinderat.