Gebhard Rösch (links) und CDU-Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei (rechts) werfen einen Blick in den Käsekeller von Inge und Manfred Fehrenbach vom Nußbacher Unterhohnenhof. Fotos: Bolkart Foto: Schwarzwälder-Bote

Thementag: Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei auf Info-Tour / Reform der Agrarpolitik angemahnt

Beim Thementag Landwirtschaft verschaffte sich der CDU-Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei auf drei Betrieben in Schonach, Nußbach und Schönwald einen Überblick über die Lage der Bauern.

Raumschaft Triberg. "Bei uns geht nichts ohne die Landwirtschaft, sie ist prägend", bestätigte Frei bei seinem Besuch in Schonach auf dem Kolbenhof. Begleitet von seinem Wahlkampfteam und dem CDU-Ortsvereinsvorsitzenden Herbert Fehrenbach erkannte er, dass ohne eine Weidebewirtschaftung die Offenhaltung der landwirtschaftlichen Steillagen nicht leistbar ist.

Angemessene Düngung sollte möglich sein

Auch in Naturschutzgebieten, so Kolbenhofbauer Bernhard Bolkart, sollte eine angemessene Düngung möglich sein. Nur so ergebe sich ein attraktiver Pflanzenbestand für die Weidetiere. Natur wäre nichts Statisches, der Pflanzenbestand verändere sich mit der Witterung, wie beispielsweise der anhaltenden Trockenheit. "Wir Landwirte müssen unsere Handlungsfreiheit bewahren", bekräftigte er. Ideologisch geprägte Diskussionen und mangelnde Wertschätzung, darauf könnten die Landwirte gerne verzichten, fügte er hinzu.

"Wenn die Landwirte tun, was für die Allgemeinheit wichtig ist, dann muss das der Gesellschaft auch etwas wert sein", fand Thorsten Frei. Bernhard Bolkart drängte für die nächste Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik darauf, dass Zahlungen der ersten Säule sich wieder mehr an der Tierhaltung orientieren müssten. Themen waren außerdem Wolf und Luchs, der aktuelle Stand im Rundholzkartellverfahren und der stark schwankenden Erzeugererlöse.

Das Gefühl der übertriebenen Bürokratie und der Gängelung sprach auch der Nußbacher Manfred Fehrenbach vom Unterhohnenhof an. Dazu zählte er die Dokumentationspflicht der Düngeverordnung, die das Ausbringen von Wirtschaftdünger erfasst. Außerdem fragte er nach dem Sinn des Weidetagebuches, in dem er täglich notiert, auf welcher Wiese seine Kühe fressen. Für einen Kleinbetrieb, der traditionell die Weidehaltung pflegt, wäre das schwer nachvollziehbar. "Das ist ja verrückt", kommentierte Bernhard Gespacher vom Wahlkampfteam Freis.

Rundgang durch die Hofkäserei

Manfred Fehrenbach machte die Besuchergruppe auch auf den schlechten Zustand der Fichten aufmerksam. Die anhaltenden Trockenphasen der vergangenen zwei Jahre förderten den Borkenkäferbefall. "Ich setze nur noch Douglasie und Tanne", beschrieb er seine Maßnahmen. Abschließend zeigte Manfred Fehrenbach seinen 2010 neu errichteten Stall und Inge Fehrenbach gewährte einen Rundgang durch die Hofkäserei.

Als dritten Betrieb besuchte Thorsten Frei den Reinertonishof von Familie Ute und Siegfried Duffner in Schönwald.