"Grüne"-Politikerin besucht Unterhohnenhof

Von Rita Bolkart

Triberg-Nußbach. "Weniger Bürokratie", das war der einstimmige Wunsch von Inge und Manfred Fehrenbach an die Politik, und den nannten sie beim Besuch der Bundesvorsitzenden der Grünen, Simone Peter, zuerst. Auf ihrer Informationsreise durch die Republik machte die Politikerin auf dem Unterhohnenhof in Nußbach Station.

Kreisrätin Martina Braun, die bei den kommenden Landtagswahlen für die Grünen kandidieren wird, hatte den Steillagenbetrieb ausgewählt. "Wir haben auch konventionelle Betriebe, die gute Arbeit leisten", begründete sie dies. Außerdem begleitete Landesschatzmeister Wolfgang Kaiser und Christoph Trüttken die Bundesvorsitzende in den Schwarzwald. Martin Hahn, der betreuende Landtagsabgeordnete der Grünen für den Schwarzwald-Baar-Kreis, beteiligte sich ebenfalls an der Runde.

Manfred Fehrenbach stellte den Unterhohnenhof vor, dessen Schwerpunkte die Milchwirtschaft mit der eigenen Hofkäserei und Ferienwohnungen sind. Außerdem gehören sieben Hektar Wald zum Betrieb und der Zuerwerb. Er wies darauf hin, dass das Heu von den eigenen Wiesen stammt. Für die Käsequalität verzichtet die Familie so weit es die Witterung zulässt, auf Silage. Rund 75 Prozent der Milch werden mittlerweile verkäst, erklärte Inge Fehrenbach. Dabei verwendet sie keinerlei chemische Zusätze, das meiste vermarktet sie direkt ab Hof.

Anhand des konventionell arbeitenden Betriebes erläuterte Martina Braun die Herausforderungen der Schwarzwälder Landwirtschaft. Dazu zählte sie die Förderung von Baumaßnahmen für die kleinen Betriebe. "Das war ein harter Kampf. Wir müssen in den Berg hinein bauen und das wird immer teuer", erinnerte sich Inge Fehrenbach, ehe 2010 Zuschüsse für den Stallneubau flossen.

Im Gespräch mit Simone Peter wies Martina Braun auf zusätzliche Belastungen hinsichtlich der neuen Eigenwasseruntersuchungen hin. Hier fordert die EU mehr Parameter, die untersucht werden sollen, für den Landwirt summieren sich diese Analysekosten auf bis zu 900 Euro jährlich. "Und das bei sinkenden Einkommen", bekräftigte Martina Braun. Landwirte haben mit vielfältigen Problemen zu tun, um das Einkommen zu sichern. Die Politik könnte zumindest für kalkulierbare und verlässliche Rahmenbedingungen sorgen, so der einhellige Wunsch.