Für den Triberger Kindergarten St. Anna, der am morgigen Sonntag sein 50-jähriges Bestehen mit einem Jubiläumsgottesdienst in der Stadtkirche und buntem Programm im Kindergarten feiert, ist laut Gemeinderat eine neue Küche geplant. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat: Beiträge für Eltern um fünf Prozent erhöht / Mariengarten ist komplett belegt

Von Hans-Jürgen Kommert

Ein sehr gutes Angebot halte die Stadt Triberg in Sachen Kindergärten vor, berichtete Bürgermeister Gallus Strobel in der Gemeinderatssitzung. Eine große Änderung sei nicht vonnöten, die vorhandenen Plätze reichten auch 2017 aus.

Triberg. Zugleich wies Strobel auf die enorm gestiegenen Kosten hin, die für 2016 bei vorläufig knapp 588 000 Euro lägen, für 2017 rechnet er sogar mit deutlich über 622 000 Euro Zuschussbedarf bei Gesamtkosten von 882 000 Euro im laufenden Jahr. "Wir werden die Eltern-Beiträge, die bei uns sowieso schon relativ niedrig sind, nur um fünf Prozent anpassen, der Städtetag fordert acht", zeigte Strobel auf. Damit kostet ein Halbtagsplatz (Gremmelsbach) minimal 14, maximal 85 Euro (gestaffelt nach Kinderzahl), die Krippe minimal 48 und maximal 295 Euro. Am teuersten ist die Ganztagsgruppe für Eltern, die ein Kind haben, das unter drei Jahre alt ist – das kostet dann ab 1. September 349 Euro.

St. Anna verfügt über maximal 70 Plätze in den Regelgruppen und in solchen mit verlängerter Öffnungszeit sowie über zehn Krippenplätze. Im Mariengarten stehen 20 Plätze für Ganztagsbetreuung (bis maximal 44,5 Stunden wöchentlich) und 28 in der Regelgruppe zur Verfügung. Je 25 Plätze halten Gremmelsbach und Nußbach bereit. In diesem Jahr beträgt in St. Anna eine Auslastung von 97 Prozent in den "großen" Gruppen, im Krippenbereich sind es 50 Prozent, der Mariengarten hat Vollbelegung. In den Ortsteilen liegt der Belegungsgrad bei 58 Prozent in Nußbach und 40 Prozent in Gremmelsbach.

Nach den Erhebungen wird St. Anna im kommenden Kindergartenjahr bei den Regelgruppen etwas entlastet, mit jedoch ansteigender Tendenz ab Februar, die VÖ-Gruppe ist ab Mai 2017 komplett voll, während die Krippe für Kinder von einem bis zu drei Jahren erst im Juli kommenden Jahres mit neun Kindern nahezu voll ist.

In St. Sebastian in Nußbach wird im Laufe des kommenden Kindergartenjahres die Belegung von 14 belegten Plätzen auf 24 ansteigen, allerdings werden fünf Kinder unter drei Jahre alt sein und dadurch doppelt gezählt – im Kindergarten werden tatsächlich nur 19 Kinder sein.

Im Mariengarten wird sich die Lage nicht entspannen – am Ende des nächsten Kindergartenjahres werden 48 Kinder diesen Kindergarten zu 100 Prozent auslasten, 13 von ihnen werden dabei Ganztagsplätze belegen. Im gesamten Kindergartenjahr wird Gremmelsbach von neun Kindern besucht, da zwei davon unter drei Jahre alt sind, werden elf gezählt – weniger als 50 Prozent Auslastung. Eine Ausnahme gewährt Triberg in Sachen Erstklässler: Da zwischen dem Ende der Schulferien und der Einschulung maximal zehn Tage liegen, dürfen die Erstklässler in dieser Zeit ihren Kindergarten weiter besuchen.

Ratsmitglied Klaus Wangler (CDU) rechnete vor, dass die Kostensteigerung seit 2011, mithin in sechs Jahren, fast 90 Prozent betrage. "In Berlin wird beschlossen, die Kommunen dürfen es ausbaden", meinte er. Trotz der starken Kostensteigerung halte man in Triberg die Gebühren recht gering. Thomas Reiser (FWV) erkannte, dass Kinder in der Wasserfallstadt viel wert seien, bei recht geringen Kosten halte man ein attraktives Angebot vor. Sein Fraktionskollege Klaus Nagel fand einen kleinen Aufreger: In St. Anna wird für fast 50 000 Euro eine neue Küche geplant. "Wenn ich daran denke, wie das im Mariengarten lief, ist das eine Frechheit", betonte er. Susanne Muschal (SPD) sah nach wie vor keine Chancengleichheit: Diese sei erst dann gewährleistet, wenn der Kindergarten wie die Schule kostenlos sei. Allerdings sei dem Gemeinderat die Betreuung der Kinder viel wert. Ihre Fraktionskollegin Ute Meier regte an, die Ferienbetreuung auch auf Oster- und Herbstferien auszuweiten.