Verein "Zukunft für Ritschow" will Quartiere für von Katastrophe in Tschernobyl Betroffene im Schwarzwald vermitteln

Von Hans-Jürgen Kommert

Schwarzwald-Baar-Kreis. Es geht wieder auf den Sommer zu – eine Zeit, in der sich auch wieder der Verein "Zukunft für Ritschow" aus Albbruck Gedanken darüber macht, dass bald die Kinder aus der Region Gomel in den Schwarzwald kommen dürfen. Diese Region gehört zu jenen, die von der Katastrophe im Kernkraftwerk Tschernobyl 1986 mit am stärksten betroffen waren.

"Bis heute leben die Menschen dort unter noch immer andauernder radioaktiver Belastung; diese schwächt die Organe und schädigt das Immunsystem. Vor allem die jüngere Generation leidet unter einer extrem hohen Krebsrate", weiß Hedi Müller als treibende Kraft des Vereins.

Gemeinsam mit Elena Denisova-Schmidt bemüht sie sich seit 2007 darum, die Lebensbedingungen vor Ort zu verbessern und den Kindern durch eine gute schulische Ausbildung eine Zukunft zu geben. Der wichtigste Bestandteil der Vereinsarbeit aber ist die Organisation und Durchführung eines jeweils vierwöchigen Erholungsaufenthalts für acht- bis zwölfjährige Kinder außerhalb des Strahlungsgebiets. "Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass ein mehrwöchiger Aufenthalt in einem nicht verseuchten Gebiet die Strahlenbelastung im Körper reduzieren und somit das Immunsystem deutlich stärken kann", gibt Müller zu bedenken. Auch in diesem Jahr sucht der Verein gemeinsam mit Robert Teufel Gastfamilien, die bereit wären, vom 19. Juli bis zum 15. August wieder ein oder zwei Kinder aufzunehmen. Informationen bei Hedi Müller (Telefon 07741/96 76 1 70 tagsüber oder 07753/92300 abends) oder Robert Teufel, Telefon 07722/1344) zur Verfügung. Per Email ist Müller unter "info@ritschow.de", Robert Teufel mit "robert-teufel@t-online.de" zu erreichen.