Das Triberger Kasperletheater der Superlative bieten Klaus Nagel (links) und weitere Mitglieder des Gemeinderats. "König Gallus" verkörpert brillant Susanne Muschal (rechts). Foto: Stein Foto: Schwarzwälder-Bote

Museumsfasnet: Neue Attraktion ein tiefgründiger Angriff auf die Lachmuskeln / Bratwurst-Orden

Von Dieter Stein

Triberg. Seit 2015 ist die Triberger Fasnet um eine Attraktion reicher: den "Fasnetshock". Er wurde von Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold kreiert und mit dem Team der Tourist-Info sowie dem des Schwarzwaldmuseums verwirklicht.

Viele Narren folgten der Einladung zur jetzt umbenannten "Museums-Fasnet". Claudia Homburg, Leiterin des geschichtsträchtigen Hauses und Nikolaus Arnold begrüßten gut gelaunt die Gäste. Auch Abordnungen der Gemeinderäte, der Triberger Narrenzünfte sowie der Gremmelsbacher Maskenträger feierten ausgelassen mit. Sogar die Schonacher Geißenmeckerer hatte sich angesagt und waren hochrangig vertreten. Einen Abstecher ins närrische Museum wagten auch die "Samschdig-Spättle, "Städtle-Blärrer" und Radautrommler, die alle mit lautem Beifall empfangen wurden.

Das dargebotene Programm brauchte keinen Vergleich mit "etablierten" Veranstaltungen zu scheuen. Zum Einstieg bliesen die "Blechschlecker", die die Museums-Fasnet musikalisch begleiteten, als Hommage an die auswärtigen Gäste, den Schonacher Narrenmarsch. Die Sangesfreude ließ bei Ertönen der "Hymnen" der Triberger Zünfte und die der Ortsteile, nicht nach, zumal vorsorglich alle Texte auf den Tischen bereitlagen.

Dieter Stein stellte sich als Reporter des neuen "Schwarz-Kuriers" vor und Sven Ketterer von der Narrenzunft stand ebenfalls mit bestens Gereimtem in der Bütt. Ein Kasperletheater der Superlative boten Klaus Nagel mit Frau Christine und Mitgliedern des Gemeinderats. Es gab kein Halten mehr, als "König Gallus", verkörpert durch Gemeinderätin Susanne Muschal auftrat, die brillant den "Stadtdiktator" mimte. Resümee: Kleinkunst vom Feinsten.

Oberstadtboss "Pfiffer III" würdigte die Fasnet mit dem Refrain: "Ich schau hinunter in das Tal – die Fasnet Triberg isch genial". Die "Gutach-Brücken-Expertinnen" heizten mit umgearbeiteten Schlagertexten, wie "Dieser Steg wird kein leichter sein …", die Stimmung weiter an. Auch die Statik wurde besungen mit dem veränderten Hit von Andrea Berg: "Ich hab mich tausendmal gewogen ...".

Michael Erhardt reimte wie gewohnt pointiert und viel Beifall belohnte auch ihn. Das Rathaus-Ballett unter der Choreografie von Beate Fenski bildete einen weiteren Höhepunkt. Tränen vor Lachen blieben nicht aus und eine Zugabe war demnach unabdingbar. Den Programmabschluss bildete eine spontan durchgeführte "Stollen-Polonaise", die sich, die sich in nicht endend wollender Länge durch den Mineralienstollen bohrte.

Arnold verteilte an die Akteure den "Bratwurst-Orden" und wies darauf hin, dass dieser modifiziert wurde und es nun "… mehr Orden, aber weniger Bratwurst gäbe". Außerdem freute er sich, dass sich die Trägerin der Landesehrennadel, Ulrike Kienzler von den Holzschueklepfern, lieber mit dem Bratwurst-Orden schmücke. Für die Organisation bedankte sich Arnold bei allen Helfern und überraschte stellvertretend Homburg mit einem Blumenstrauß.

Nach der "Museums-Fasnet" formierten sich die Narren, angeführt von den Radautrommlern, zu einem Umzug, der nach etlichen Zwischenstopps sein Ziel, das Pflegeheim in der Schulstraße, erreichte.