Einstimmig fällt die Entlastung aus für Vorstand und Aufsichtsrat der Bank. Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Volksbank legt "ausgezeichneten Abschluss" vor / Manfred Kuner geht auf Entwicklung in Griechenland ein

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg/Furtwangen. Der Volksbank Triberg geht es gut. Und wenn es der Bank gut geht, dürfen sich auch die Mitglieder freuen. Dies zeigte sich bei der jüngsten Vertretervesammlung.

Rudolf Kastner, der die Vertreterversammlung als Vorsitzender des Aufsichtsrats leitete, konnte anhand der vorliegenden Zahlen nur von einem ausgezeichneten Abschluss in einem schwierigen Jahr sprechen. Vorstandsvorsitzender Manfred Kuner legte seinen bereits zuvor veröffentlichten Rechenschaftsbericht vor.

Kurz ging der Bankchef auch auf die "dramatische Entwicklung" mit Griechenland ein. Er rechne mit heftigen Marktdifferenzen, die extrem schwer einzuschätzen seien. "Das Schlimme daran ist, dass ein Ausstieg aus der Eurozone eigentlich nicht vorgesehen ist – das hat man anscheinend völlig vergessen, als man die Verträge ausgearbeitet hat", sprach er stirnrunzelnd Tatsachen aus. "Fakt ist, dass ich davon ausgehe, dass Griechenland seine Schulden niemals zurückzahlen kann", traute er sich eine Prognose zu. Als Positivum sah er die konsequente Haltung der EZB, die das "unglückselige Zocken der beiden griechischen Nationalschauspieler Tsipras und Varoufakis" damit beendet habe.

In Anwesenheit zahlreicher Gäste wie Landtagsabgeordnerter Karl Rombach und einiger Bürgermeister aus dem Arbeitsbereich der Bank klärte er die vielen Vertreter auf, dass die Volksbank Triberg auch ein guter Gewerbesteuerzahler sei, der den Kommunen siebenstellige Beträge bezahle. Trotz erheblicher steuerlicher Belastungen und strengster Niedrigstbewertungen sowie großer Rückstellungen in die stillen Reserven könne die Bank einen nicht unerheblichen Gewinn verzeichnen. Auch Vereine und Institutionen profitierten von der Bank: Mehr als 50 000 Euro habe man hier investiert.

Cornel Grieshaber als Vorsitzender des Prüfungsausschusses bestätigte die Richtigkeit der vorliegenden Bilanz. Er verzichtete darauf, den gesamten Prüfungsbericht vorzutragen und beschränkte sich auf die Zusammenfassung der Prüfungsfeststellungen. Demnach wurde bei einer Bilanzsumme von gut 455 Millionen Euro ein Überschuss von knapp zwei Millionen Euro erwirtschaftet. Davon kommen knapp 1,2 Millionen in die Ergebnisrücklagen, um die Bank weiter zu stärken, so dass ein Bilanzgewinn von rund einer dreiviertel Million bleibt. Dieser Bilanzgewinn wird auf Vorschlag des Vorstands dazu genutzt, dass erneut eine Dividende von satten 5,5 Prozent ausbezahlt wird. Der größere Teil fließt erneut in die Ergebnisrücklagen, rund 900 Euro werden in 2015 vorgetragen. Diesem Vorschlag folgten die Vertreter der Mitglieder einstimmig.

Karl Rombach sprach bei der Entlastung von ausgezeichneter Arbeit in schwierigem Umfeld. Er gratulierte der Bank für zwei Auszeichnungen, in Baden-Württemberg ist sie die mitgliederstärkste Bank, im bundesweiten Ranking liegt sie immerhin auf Platz drei. Dazu sei die Triberger Volksbank "Fördermittel-Champion". 22 Millionen an Förderkrediten habe man vermittelt, das sei landesweit der Spitzenwert.

Wie bereits berichtet, untersuche man derzeit "ergebnisoffen" die Möglichkeit einer Fusion mit der benachbarten Volksbank Kinzigtal – was eine Fusion auf Augenhöhe bedeuten würde, da beide Banken sehr ähnlich strukturiert seien und auch vom Geschäftsvolumen zusammenpassen würden, wie sowohl Vorstandsvorsitzenden Manfred Kuner als auch der Aufsichtsratsvorsitzende Rudolf Kastner mitteilten.

Wahlen gab es für den Aufsichtsrat. Da jedoch sowohl Manfred Bär (Furtwangen) als auch Werner Dilger (Schönwald) und Wilfried Hahn (Schonach) wieder zur Verfügung standen und auch jeweils einstimmig gewählt wurden, gab es hier keine Probleme.

Als besondere Ehre sah Vorstandsvorsitzender Manfred Kuner die Ehrung langjähriger Mitglieder. Insgesamt 594 Mitglieder werden in diesem Jahr für 25, 40, 50 und 60 Jahre Treue geehrt. Dies würde jedoch eine Vertreterversammlung überfordern, befand er. Daher werde er einige wenige in Vertretung bereits an diesem Abend ehren. Hierbei hob er den katholischen Stiftungsrat aus Triberg hervor, der bereits vor 65 Jahren Mitglied der Bank wurde. Leider sei der Vorsitzende Andreas Treuer verhindert. Von sechs Mitgliedern, die schon 60 Jahre dabei sind, konnte Kuner immerhin vier begrüßen: Gerd Luz, Fritz Endriss, Waldemar Finkbeiner und Alois Kaiser hatten sich eingefunden. Immerhin 44 Mitglieder sind bereits seit 50 Jahren dabei, davon waren 18 auch im Saal. Diese wolle er ebenfalls schon heute ehren: Willi Aker, Rolf Brüstle, Elisabeth Disch, Waltraud Dotter, Manfred Dold, Hans Eberl, August Fehrenbach, Robert Furtwängler, Johann Groß, Heinrich Hettich, Lothar Hirt, Arthur Ketterer, Horst Martin, Ursula Mihalich, Robert Scherzinger, die Schützengesellschaft Hornberg (vertreten durch Jürgen Schondelmaier), Johann Schwer und Gerhard Wisser.