Die von Unbekannten angesägten Bäume im Triberger Hochseilgarten sind mittlerweile gefällt, die Gefahr für Besucher des Wasserfallgebiets ist somit gebannt. Das Ausmaß des entstandenen Schadens ist für den Betreiber des Hochseilgartens und die Stadt jedoch enorm. Foto: Haas

Schock über Anschlag sitzt tief. Schäden mittlerweile im sechsstelligen Bereich. 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt.

Triberg - Der Schock sitzt nach wie vor tief. "Es ist unglaublich, was alles hätte passieren können. Das Ganze war lebensbedrohlich. Es hätte keinen Sturm gebraucht, um die Bäume umzuknicken. Hier wurde billigend in Kauf genommen, dass jemand hätte schwer verletzt werden können", sagt Hauptamtsleiterin Barbara Duffner mit Blick auf die Folgen des Vandalismus im Triberger Hochseilgarten.

Nachdem unbekannte Täter zwischen dem vergangenen Sonntagabend und Montagmorgen erneut massiv und dieses Mal auch lebensbedrohliche Beschädigungen angerichtet haben (wir berichteten), setzt die Stadt Triberg nun für sachdienliche Hinweise eine Belohnung von 10.000 Euro aus. Darin enthalten ist auch die angekündigte Belohnung von Werner Haas. Auch dem Betreiber des schwer beschädigten Naturhochseilgartens "Forest Fun" sitzt der Schrecken über die mit offensichtlich krimineller Energie verübten Sabotage noch in den Knochen.

Wasserfallbesucher waren lebensgefährlich bedroht

Bei dieser jüngsten Straftat auf städtischem Grund und Boden wurden insgesamt sechs Bäume im Hochseilgarten angesägt und dies teilweise über mehr als Dreiviertel des Stammes. "Die Standfestigkeit war dadurch nicht mehr gesichert", betont nach Haas nochmals Hauptamtsleiterin Barbara Duffner im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten und erinnert kopfschüttelnd: "Der Schaden wurde erst am Montag gegen Mittag festgestellt, das heißt, Wasserfallbesucher und natürlich auch Triberger Bürger, die am Montagvormittag am Bergseeweg vorbeigelaufen sind, waren lebensgefährlich bedroht. Erst nachdem der Schaden festgestellt worden war, wurde der Bergseeweg gesperrt."

Duffner weiter: "Der entstandene Schaden für die Stadt Triberg und den Hochseilgartenbetreiber ist immens. Die Bäume wurden am Mittwoch vom Forst und Bauhof gefällt, nachdem der Hochseilgartenbetreiber bis dahin seit Montagmittag mit dem Abbau mindestens der Hälfte der Anlage beschäftigt war."

Seit Donnerstag ist das Gebiet beim Hochseilgarten wieder begehbar und Haas und seine Helfer mit dem Wiederaufbau der Klettertouren beschäftigt. "Mit drei Touren können wir den Betrieb am kommenden Samstag wieder aufnehmen. Wir werden zudem versuchen, auch noch eine vierte Tour aufzubauen", kündigte Haas gestern auf Nachfrage an.

Waren es immer dieselben Täter?

Wie mehrfach berichtet, waren in der jüngsten Vergangenheit bereits mehrere Sachbeschädigungen, insbesondere auch mit Sägen, in der Wasserfallstadt zu verzeichnen. Duffner zählt auf: "Ein Baum am Boulevard wurde abgesägt, Geländer der Bergseebrücke und Scheffelbrücke im Wasserfallgebiet wurden komplett durchgesägt, vom Forst zur Abfuhr bereit liegende Holzstämmen wurden mehrmals mit tiefen Schnitten angesägt, der Torbogen am Scheffelplatz wurde angesägt, der Parkscheinautomat am Scheffelplatz wurde zweimal komplett zerstört. Zuletzt wurde der Wasserfall-Express, der von einem Privat-Unternehmer im Auftrag der Stadt beziehungsweise der Triberg AG als Touristen-Shuttle betrieben wird, erheblich beschädigt und ein Forstspezialschlepper, ebenfalls von einem Privat-Unternehmer, wurde am Panoramaweg bei Fällarbeiten des städtischen Forstes beträchtlich beschädigt."

Für die Hauptamtsleiterin ist es mittlerweile offensichtlich, dass es sich um die jeweils gleichen Täter handelt. Namens der Stadtverwaltung bittet sie eingehend darum, dass die Bürger Augen und Ohren offen halten und verdächtige Vorgänge, Personen oder Autos direkt melden. "Beispielsweise wäre es möglich, dass in der Nacht von Sonntag auf Montag ein Auto auf dem Scheffelparkplatz geparkt hat", sagt Duffner dazu. "Die Summe der angerichteten Schäden, die überwiegend mit Steuergeldern wieder behoben werden müssen, hat mittlerweile sechsstellige Dimensionen erreicht."

"Hinweise zu verdächtigen Personen oder Fahrzeugen im Zusammenhang mit diesen Straftaten werden selbstverständlich vertraulich behandelt", betont Duffner. Diese Hinweise nehmen die Stadtverwaltung Triberg unter Telefon 07722/953-213 und auch der Polizeiposten Triberg, 07722/1014, entgegen.