Abwasserbehandlung: Kläranlage läuft weitgehend störungsfrei / Reißfeste Pflegetücher bereiten Probleme

In der jüngsten Sitzung des Gemeindeverwaltungsverbands (GVV) hat der Betriebsleiter der Kläranlage, Werner Reuter, über den Zustand der Einrichtung in Gremmelsbach berichtet.

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. Bereits 2014 sei die Niederschlagsmenge gegenüber dem Vorjahr von 1750 Millimeter je Quadratmeter auf 1534 Millimeter gesunken. Ebenso wurde die behandelte Abwassermenge geringer, sie sei 2014 erstmals seit zwei Jahren wieder unter die Zwei-Millionen-Marke gesunken, 1,97 Millionen Kubikmeter Abwasser seien behandelt worden.

Größere Störungen seien nicht verzeichnet worden, jedoch habe die Zahl kleinerer Störungen zugenommen. Auch innerhalb des Kanalnetzes sei es durch die Verwendung reißfester Pflegetücher häufiger zu Verstopfungen gekommen. Eine größere Störung gab es in der Schlammfaulung, bei der vor allem Gaserzeugung und die pH-Werte beeinträchtigt waren. Probleme gebe es vor allem in den Bereichen der Schachtabdeckungen, wo mittlerweile ständig Schächte saniert werden müssten, was im Haushaltsplan entsprechend berücksichtigt sei.

Das Blockheizkraftwerk sei 2014 nochmals ausgeschrieben worden, durch die lange Lieferzeit konnte es aber erst im April 2015 in Betrieb gehen. Immerhin habe es seither, nach erst rund einem halben Jahr Betrieb, bereits rund 40 000 Euro an Stromkosten eingespart.

Noch immer, seit 2010, sei der Betrieb der Anlage aber nur geduldet, eine wasserrechtliche Erlaubnis sei noch immer nicht erteilt. Dazu seien laut Reuter Investitionen nötig. "Das betrifft vor allem die Fremdwassereinträge und eine Filtratwasserbehandlung, die beide die Investitionen der nächsten Jahre prägen werden", machte er deutlich.

Die Kosten für die Umsetzung der Fremdwasseranteile sowie die Fremdwassersanierung selbst seien ebenso verrechnungsfähig gegenüber dem Landratsamt wie Kanalanschlüsse von Anwesen im Außenbereich, Investitionen in Mess- und Regeleinrichtungen und die Filtratwasserbehandlung auf der Kläranlage selbst. Für 2014 müsse die volle Abgabe von rund 100 000 Euro bezahlt werden.

Als gut müsse man die Reinigungsleistung nach 30 Jahren Betrieb trotz fehlender Zulassung dennoch bezeichnen, allerdings sei die Eliminierung von Stickstoff nicht in vollem Umfang möglich, hier bedürfe es zusätzlicher Investitionen, musste Bürgermeister Gallus Strobel eingestehen. Weiterhin angestrebt werde natürlich eine gültige Betriebserlaubnis über erneut 25 Jahre, so Strobel.

Die Mitglieder des GVV nahmen den Bericht Reuters zur Kenntnis.