Rektor Oliver Kiefer im Computerraum des Schwarzwald-Gymnasiums. In die Ausstattung investierte der Schulträger im vergangenen Jahr über 50 000 Euro. Nun fließen Landesmittel in Höhe von 54 000 Euro, mit denen der Einsatz von Tablets im Unterricht im Rahmen eines Modellprojekts erkundet werden soll. Foto: Reutter Foto: Schwarzwälder-Bote

Schulbildung: Zusage des Ministeriums löst große Freude aus / Zusätzliche Unterrichtsmöglichkeiten

Das Kultusministerium hat das Schwarzwald-Gymnasium in Triberg als Modellschule für ein besonderes Projekt auserkoren. Der Einsatz von Tablets soll im Unterricht erprobt werden. Hierfür fließen Landesmittel in Höhe von 54 000 Euro.

Triberg. Beim neuen Rektor des Gymnasiums, Oliver Kiefer, löst die Zusage des Ministeriums "große Freude" aus. Schließlich findet er es beachtlich, dass eine vergleichsweise kleine Schule wie das Gymnasium in Triberg in den Modellversuch aufgenommen wurde. Offensichtlich habe der im vergangenen Jahr von der Schule gestellte Antrag zur Projektteilnahme überzeugt. Neue Medien wie Computer und Beamer werden vom Gymnasium schon längere Zeit genutzt. Erst im vergangenen Jahr finanzierte der Schulträger, der Gemeindeverwaltungsverband mit den Kommunen Triberg, Schonach und Schönwald, die Erneuerung der Computerausstattung mit über 50 000 Euro. Eine Stufe weiter im Unterrichtskonzept möchte das Gymnasium nun mit den Tablets gehen, die im nächsten Schuljahr 2017/18 dank der Landesmittel für die beiden siebten Klassen angeschafft werden. Die Tablets sollen schwerpunktmäßig in den naturwissenschaftlichen Fächern, aber auch in Geschichte und Sprachen zum Einsatz kommen. Dabei sollen sie nicht die klassischen Unterrichtsmethoden wie Tafelanschrieb und Lehrbücher ersetzen, sondern die Möglichkeiten erweitern und ergänzen.

Kiefer ist zuversichtlich, dass die Schüler einen deutlichen Mehrwert haben werden. So könne der Gebrauch von Tablets den Unterrichtsstoff anschaulicher machen, beispielsweise durch die Verwendung von Filmsequenzen historischer Vorgänge im Fall von Geschichtsunterricht.

Die Tablets unterstützten das "individualisierte Lernen": Schüler könnten entsprechend ihres Wissensstands via Tablet Aufgaben und Informationen erhalten. Für die Schüler seien diese digitalen Möglichkeiten kein Neuland, sie selber hätten schon Smartphones und eigene Computer im Gebrauch.

Die Tablets sollen kein zusätzliches Gerät "zur Ablenkung" werden, sondern lediglich für Unterrichts- und Lernzwecke verwendet werden. Über eine zentrale Verwaltung in der Schule und eine entsprechende Konfiguration der Tablets werde das gewährleistet, auch wenn die Schüler die mobilen Geräte mit nach Hause nehmen.

Bis zum Start des Modellversuchs in einem knappen Jahr laufen im Gymnasium die Vorbereitungen. Lehrer besuchen entsprechende Fortbildungen und das Konzept wird ausgefeilt. Auch Eltern und die jetzigen Sechstklässler werden mit ins Boot genommen und informiert. Außerdem müssen technische Voraussetzungen geschaffen und ein Wlan-Netz zur Verfügung gestellt werden. Kiefer geht davon aus, dass das Experiment glücken wird. Bei einem positiven Ausgang sei er offen für einen Ausbau des Tablet-Einsatzes im Unterricht, so dass auch die weiteren siebten Klassen mit den Geräten ausgestattet werden könnten – wenn denn die Finanzierung gesichert ist.

Bei erfolgreichem Verlauf des Modellprojekts glaubt Kiefer, dass auch das Land Interesse an einem entsprechenden Ausbau hat und Geld zur Verfügung stellen wird. Wohlwollend begleite auch der Schulträger die Entwicklung. Vorstellbar sei außerdem, dass sich der Förderverein des Gymnasiums einbringe.

Das Interesse am Modellprojekt des Kultusministeriums Baden-Württemberg zum Einsatz von Tablets im Unterricht war groß, merkt Oliver Kiefer, Rektor des Schwarzwald-Gymnasiums, an. 56 Gymnasien hätten sich für eine Teilnahme beworben. 14 Modellschulen seien nun ausgewählt worden, darunter auch das Schwarzwald-Gymnasium. Dass das Projekt vorerst auf Gymnasien begrenzt ist, wundert Kiefer ein wenig. Sicherlich hätten auch andere Schularten Interesse an solch einer Unterrichtsmöglichkeit. Im Regierungsbezirk Freiburg kämen außer dem Schwarzwald-Gymnasium in Triberg noch das Gymnasium Schramberg und das Friedrich-Gymnasium in Freiburg zum Zug.

Während die insgesamt 14 Modellschulen die Tablets ab nächstem Schuljahr 2017/18 in den siebten Klassen zum Einsatz bringen werden, gibt es bereits vier Pilotschulen, die seit diesem Schuljahr Tablets einsetzen.

Im Regierungsbezirk Freiburg ist dies das Marta-Schanzenbach-Gymnasium in Gengenbach.