Der Greifvogelpark in Triberg nimmt langsam Gestalt an. Foto: Eich

Derzeit Bauarbeiten an großer Tribüne. Betriebsgebäude als klassisches Schwarzwaldhaus

Triberg - Bereits im Mai werden im zukünftigen Greifvogelpark voraussichtlich die ersten Flugvorführungen stattfinden. Bis dahin sollen eine 400 Sitzplätze fassende Tribüne und ein Imbiss fertiggestellt sein. Die offizielle Eröffnung erfolgt aber erst nächstes Jahr.

Bereits seit einigen Monaten laufen auf dem Gelände nördlich der höchsten Wasserfälle Deutschlnads die Vorarbeiten für den Triberger Greifvogelpark. Nachdem seit zwei Wochen auch die Zoogenehmigung des Landratsamtes vorliegt, kann Investor Stephan Keidel voll durchstarten.

Startschuss

Noch sind die Bagger kräftig am buddeln, doch bereits Anfang Mai plant der Betreiber den Startschuss. "Sobald Tribüne und Imbiss fertig sind, kann es losgehen", berichtet Keidel auf Anfrage unserer Zeitung. Denn dann können Greifvogelpark erstmals mit den Flugvorführungen beginnen. Während man beim Imbiss momentan dabei ist, den Innenausbau voranzutreiben, entsteht direkt daneben die Tribüne für insgesamt 400 Personen. "Die wird aus Naturstein sein, das sieht deutlich besser aus – schließlich möchte ich hier keine Bausünde haben", macht der Investor deutlich.

Voliere

Dank der nun erteilten Genehmigung für die Errichtung von insgesamt 40 Voliere, kann Keidel jetzt auch mit deren Bau beginnen. Seinen Angaben zufolge könnten diese Ende Juni oder Anfang Juli stehen. "Die Vögel kommen aber erst peu à peu, da sie zunächst gezüchtet werden müssen." Laut Keidel gäbe es derzeit keinen vergleichbaren Park, der größere Voliere habe, diese hätten jeweils eine Fläche von 34 Quadratmetern. "Wenn sie aber noch größer werden, dann steigt die Verletzungsgefahr für die Vögel", gibt er zu bedenken. Denn dann, so erklärt er, könnten die Vögel Geschwindigkeiten aufnehmen, bei denen die Gefahr besteht, dass sie nicht mehr rechtzeitig abbremsen können. Geier sollen dieses Jahr hingegen noch keine in Triberg gezeigt werden, die Voliere hierfür werden voraussichtlich erst im Spätherbst gebaut.

Aufzucht

Einhergehend mit der Zoogenehmigung ist man beim Greifvogelpark nun auch dazu verpflichtet, ein Aufzuchtprogramm durchzuführen. Keidel: "Es ist unsere Pflicht und unser Auftrag, eine Vogelart zu züchten, die vom Aussterben bedroht ist und diese auszusetzen." Auf diese Weise hätte man beispielsweise einem möglichen Aussterben des Uhus entgegenwirken können. In Triberg soll der Habichtskauzgezüchtet werden. Diese Eule ist in Deutschland seit 1920 quasi nicht mehr existent.

Betriebsgebäude

Ebenfalls zum Greifvogelpark gehört zudem ein Betriebsgebäude, für das wohl Mitte Mai der Aushub beginnen wird. Auf einer Fläche von 15 mal 30 Metern soll ein klassisches Schwarzwaldhaus entstehen, "so wie man es vor 250 Jahren gebaut hat", erklärt der Investor. Auf Anregung eines Gemeindevertreters werden darin außerdem zwei Fahrzüge installiert, um die Barrierefreiheit zu garantieren. So möchte man auch Gehbehinderten oder Rollstuhlfahrern den Zutritt zum Rundweg verschaffen. Sobald das Gebäude steht, plant man die offizielle Eröffnung des Greifvogelparks.

Kritik

Das umstrittene Projekt steht hierbei oft im Fokus von Kritikern – sie bezweifeln eine art- und tierschutzgerechte Haltung. In einem Leserbrief äußerte Thomas Schalk, Vorsitzender der NABU Kreisgruppe Schwarzwald-Baar, insbesondere die Frage, wie der Park mit dem Weihnachtszauber zu vereinbaren sei.

Er hält insbesondere die Auswirkungen des mehrfach stattfindenden Feuerweks tierschutzrechtlich bedenklich und verweist dabei auf eine Entscheidung der Stadt Karlsruhe, die zum Schutz von Uhu-Jungvögeln im Jahr 2014 auf ein Feuerwerk beim Hafen-Kultur-Fest verzichtete. "Greifvögel sind gegen Feuerwerk und Lärm resistent", betont hingegen Keidel. Eine Störung würden lediglich fremde Hunde darstellen.

Entgegen erster Informationen wird der im Aufzuchtprogramm befindliche Bartgeier nicht in Triberg zu sehen sein. Denn derzeit gäbe es keinen, den man zur Schau stellen könnte, stellt der Investor im Gespräch klar.