Die Grundschule Triberg unter der Leitung von Clemens Müller wird eine Ganztagsschule in offener Form. Fotos: Börsig-Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Grundschule erweitert ihr Angebot / Betreuung von 7.45 bis 15.45 Uhr / 36 Anmeldungen liegen vor

Von Claudius Eberl

Triberg. Ab dem Schuljahr 2015/2016 wird die Grundschule Triberg eine Ganztagsgrundschule in offener Form anbieten. Der Antrag dazu wurde bereits bewilligt.

Die stellvertretende Hauptamtsleiterin Anna Rothermund und Rektor Clemens Müller informierten am Mittwoch den Gemeinderat. Im Rahmen der offenen Ganztagsgrundschule können Kinder von Montag bis Donnerstag durchgehend von 7.25 bis 15.45 Uhr in der Schule betreut werden. Um dafür Lehrerwochenstunden bewilligt zu bekommen, wären mindestens 25 Anmeldungen nötig gewesen.

"Wir liegen Stand heute Morgen bei 36 Anmeldungen", berichtete Rothermund erfreut. Somit sei man in der Lage, gleich zwei Gruppen anbieten zu können. Das Angebot soll von Lehrern und Vereinen getragen werden. Ein Mittagessen kann zum Preis von 3,50 Euro je Tag in Anspruch genommen werden. Es wird nach wie vor im Vereinsraum der Sporthalle serviert, da der Einbau einer Schulküche und entsprechender Möblierung erst im Zuge der Generalsanierung der Grundschule geplant sind.

Die Eltern können auch wählen, ob ihr Kind an zwei, drei oder vier Tagen das Ganztagsangebot nutzt. Das Angebot gilt auch für Nußbacher Kinder, diese können entweder generell nach Triberg wechseln oder aber erst nachmittags nach Triberg kommen. Rektor Clemens Müller ergänzte, dass man die Angebote im übrigen auch auf die Busfahrpläne abgestimmt habe.

Auch eine Betreuungsgruppe der Verlässlichen Grundschule – allerdings ohne Mittagessen – soll wieder angeboten werden. Grundvoraussetzung ist hier allerdings die Anmeldung von mindestens fünf Kindern. Die Kinder werden dann bis 13 Uhr betreut. Derzeit liegen schon fünf Anmeldungen hierfür vor.

Klaus Wangler (CDU) betonte, dass man froh sei, dieses Angebot machen zu können: "Wir können nun vom Kindergarten bis zum Gymnasium nahezu alles anbieten – das ist sicherlich ein gutes Argument für Zuziehende." Dass die Anmeldezahlen bereits jetzt schon so hoch seien, zeige, wie wichtig das Angebot sei.

Ähnliches ließ Susanne Muschal (SPD) verlauten. Das sei durchaus positiv und auch Fraktionsübergreifend gewollt. Vor allem, nachdem Schonach dieses Angebot eingeführt hatte, sei man in Zugzwang gekommen. Sie wollte wissen, von wem das Mittagessen kommen werde. Anna Rothermund erklärte, dass man zurzeit Angebote von Gastronomie und Metzgereien einhole.

Etwas problematisch sah Muschal, dass der Ganztagskindergarten bis 17 Uhr geöffnet habe – die Ganztagsgrundschule allerdings nur bis 15.45 Uhr. Wie denn das in Schonach sei und ob man die Zeiten der Ganztagsgrundschule denn nicht auch bis 17 Uhr verlängern könne. Wie die Zeiten in Schonach seien, erläuterte Bürgermeister Gallus Strobel, müsse man dort nachfragen. Bezüglich der Zeiten sah Rektor Müller keine weiteren Möglichkeiten. "Wir haben hier das zeitlängste Modell des Landes aufgegriffen", erklärte er, und das umfasse nun mal vier mal acht Stunden je Woche.

Muschal stellte noch fest, dass die verlässliche Grundschule die Eltern etwas koste – die Ganztagsschule dagegen nicht. Beate Adam (CDU) fragte sich, ob den das Pensum mit dem vorhandenen Lehrerkollegium zu stemmen sei. Rektor Müller erläuterte, dass man sicher an der Grenze des Machbaren angelangt sei. Toll sei die hohe Zahl der Anmeldungen. "Denn dadurch haben wir auch mehr Lehrerstunden verfügbar."

Ute Maier (SPD) befand das neue Angebot ebenfalls als sehr gut. Sie stelle ebenfalls fest, dass die Ganztagsschule frei sei, die Verlässliche Grundschule für Eltern dagegen mit Kosten verbunden sei. "Und wir sollten noch darauf hinweisen, dass bei entsprechenden Umständen das Geld für das Mittagessen auch gefördert werden kann." Sie bat darum, zu prüfen, ob man die Zeiten zwischen 15.45 und 17 Uhr nicht über Vereine abdecken könnte.

Bürgermeister Strobel betonte, dass die Angebote prinzipiell Geld kosten – im einen Fall die Eltern, im anderen die Stadt und die Allgemeinheit. Aber nun sei man erst einmal froh, dass man das Angebot machen könne. "In einem Jahr sehen wir dann, was gut war und was wir ändern sollten." Martin Mayer (CDU) wollte wissen, welche Vereine sich am Angebot beteiligen. Aktuell, so Rektor Müller, sei es nur die Stadtkapelle. Strobel ergänzte, dass es Triberg ja wirklich sehr viele Ehrenamtliche gebe, Problem sei aber, dass man verbindliche Zusagen für feste Zeiten brauche, "und eben das ist schwierig".

Der Gemeinderat stimmte den Plänen der Verwaltung einstimmig zu.