Der Gemeinderat freut sich, dass die Zahl der Kinder in der Wasserfallstadt zunimmt. Entsprechend steigen allerdings auch die Kosten für das kommende Jahr in den Kindergärten. Archivfoto: Roser Foto: Schwarzwälder-Bote

Kindergärten können nicht alle Anmeldungen berücksichtigen / Kosten steigen rasant an / Beitrag erhöht sich

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. Die neu eingerichteten Gruppenformen mit der Ganztagsbetreuung im Kindergarten Mariengarten und der verlängerten Öffnungszeiten in St. Anna würden gut angenommen, berichtete Anna Rothermund, die für die Kinderbetreuung zuständige stellvertretende Triberger Hauptamtsleiterin. Beide Gruppenformen seien nahezu und voll ausgelastet.

Die beiden Kindergärten können nicht alle Anmeldungen berücksichtigen, noch nicht angemeldete Kinder und eventuelle Zuzüge seien noch nicht berücksichtigt. Daher will man eine Kleingruppe in St. Anna von zehn Plätzen auf eine Normalgruppe mit 22 Plätzen aufstocken. Eine befristet eingeführte Großgruppe soll bestehen bleiben, erklärte Anna Rothermund.

Derzeit gebe es in Gremmelsbach und Nußbach die Möglichkeit, bis zu je fünf Jungen und Mädchen ab zwei Jahren in altersgemischte Gruppen aufzunehmen, dazu gibt es die zehn Krippenplätze. Da derzeit ein erheblicher Zuzug zu beobachten sei, vor allem von Familien mit Kleinkindern, sollten diese in der Betreuung berücksichtigt werden, stellte Anna Rothermund fest. Da betrage die Versorgungsquote für derzeit 30 Kinder unter einem Jahr null, zwischen einem und zwei Jahren mit 66 Kindern gerade mal 30 Prozent. Lediglich bei den Regelkindern ab drei Jahren ist sogar eine Überversorgung vorhanden: 103 Jungen und Mädchen stehen 158 Plätze zur Verfügung, darin enthalten sind allerdings die zehn Plätze in altersgemischten Gruppen.

Lediglich eine Verschiebung der Öffnungszeiten ist in St. Sebastian geplant, die bisher geltende Öffnungszeit von 7.15 bis 12.45 Uhr wird auf 7.30 bis 13 Uhr geschoben. Nicht angetastet werden soll vorläufig auch der städtische Kindergarten in Gremmelsbach. Das alles kostet natürlich Geld. So muss die Gemeinde im Jahr 2015 rund 567 000 Euro zuschießen, für das Folgejahr prognostiziert Anna Rothermund einen Bedarf von 641 000 Euro, da die Personalkosten wegen der zusätzlich notwendigen Kraft und der anstehenden Tariferhöhung um geschätzt 74 000 Euro steigen. Gegenüber 2011 hat sich der Zuschussbedarf damit extrem von 373 000 Euro auf den geschätzten Bedarf erhöht – eine Verdoppelung liegt in nicht allzu ferner Zukunft.

In moderater Höhe müssten so die Elternbeiträge angepasst werden, dabei beträgt die maximale Erhöhung zwölf Euro pro Monat – für Kleinkinder unter drei Jahren, bei denen nur ein Kind den Kindergarten in der Ganztagsgruppe besucht. "Wir liegen im Vergleich mit Nachbarkommunen durchaus eher am unteren Rand mit unseren Beiträgen", betonte Bürgermeister Gallus Strobel.

Für Klaus Wangler, CDU, überwiegt die Freude darüber, dass die Zahl der Kinder steige. Bei den wachsenden Kosten für das kommende Jahr sehe er es positiv, dass die Verwaltung die Elternbeiträge nur sehr moderat anhebt. Auch Thomas Reiser von den Freien Wählern sieht eine nur geringfügige Erhöhung, die sich weit unter der Empfehlung des Gemeindetags bewege. Für Susanne Muschal, SPD, ist es wichtig, dass man nicht am Bedarf vorbei geplant hat. "Der Kindergarten ist heute nicht mehr nur Aufbewahrungs-, sondern auch Bildungsstätte", erinnerte sie. Und – "machen Sie bitte im Schreiben an die Eltern deutlich, dass sie bei Bedarf beim Landratsamt Zuschüsse zu den Elternbeiträgen beantragen können", forderte sie Anna Rothermund auf. Der Stadtrat billigte die Kindergartenplanung einstimmig.