"Irish Washerwoman" mit Robin Schätzle am Xylofon und Rebecca Peschke an der "Fiddle" beweist das Temperament der irischen Tänze. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Stadt- und Kurkapelle bietet Besuchern besonderen Ohren- und Augenschmaus / Mehrere Zugaben

Über ein bestens gefülltes Kurhaus konnte sich die Stadt- und Kurkapelle Triberg am Samstagabend freuen. Einen kurzweiligen Abend hatten die Musiker zudem prophezeit – und diese Erwartungen wurden voll erfüllt.

Triberg. Kein klassischer Blasmusikabend war es, den Hansjörg Hilser mit seiner Kapelle einstudiert hatte. Vielmehr entführten die Musiker ihr Publikum auf die Grüne Insel Irland, um nach der Pause nach England hinüber zu schwenken, um sich dort durch die Queen begrüßen zu lassen. Für genügend Whiskey sorgten im Hintergrund die Männer und Frauen des Skiclubs, die sich im Outfit an das Konzert angepasst hatten.

"Around the Whiskey Jar – English Songs and Irish Jig" lautete das Motto des Sommerkonzertes. Den Einstieg schaffte die Kapelle mit "Tales oft he emerald isle" von Douglas Akey, einem konzertanten Werk, das Temperament und Sanftheit der Grünen Insel zugleich aufzeigte.

Dekoration, Stimmung – alles passt beim etwas anderen Konzertabend

Die Musiker konnten schon allein durch die Dekoration der Halle überzeugen. Dazu hatten sie mit Matthias Klausmann und Felix Kentischer zwei Moderatoren, die den Gästen sowohl die Inseln als auch die Titel näher brachten, dabei tranken sie zunächst den wohl berühmtesten "Whiskey Tullamore Dew".

"Around the Whiskey Jar", ein Medley traditioneller Melodien mit einem feinen Solo von Lena Klausmann und "Lord Tullamore" durften im irischen Teil nicht fehlen. Mit einer sauberen Kurve führten die Moderatoren zu einem der Hauptinstrumente der irischen Musik, der "Fiddle", also der Geige – der erste Auftritt von Geburtstagskind Rebecca Peschke. Gemeinsam mit Robin Schätzle am Xylofon spielte sie "Irish Washerwoman", ein wild-melodiöses Werk, das die irische Musik wie wenige andere verkörpert. Mit Nikolaus Arnold am Akkordeon spielte die Violinistin "Lough Erin Shore", bevor die Musiker bewiesen, dass die Insel auch heute noch bedeutende Musiker hervorbringt. Mit Van Morissons "Moondance" schafften sie es, ihre Zuhörer zu begeistern.

Dann folgte der erste Auftritt – und das darf man wörtlich nehmen – der "Black Forest Bagpipers", einer sehr neuen Dudelsackfomation mit Musikern aus der weiteren Umgebung. Unterstützt von Robin und Bernd Schätzle mit Trommeln, begeisterten die Bagpipers mit "Flower of Scotland" und "Celtic Crest", bevor es in eine Pause ging, nach der es hochadlig englisch wurde: Zunächst bauten sich die Blechbläser am Bühnenrand auf, um mit "God save the Queen" her "Royal Majesty" persönlich zu begrüßen. England, das Mutterland des Pop, wurde mit Robbie Williams "Let me entertain you", einem singenden Dirigenten und etlichen Instrumenten-Soli sowie dem "Phantom der Oper" trefflich in Szene gesetzt. Es folgte das berühmte "Against all odds" von Phil Collins mit einer hervorragend musizierenden Jessica Vollmer am Saxofon.

Die für diesen Event formierte Big Band der Stadtmusik mit einem bestens aufgelegten Dirigenten Hansjörg Hilser und einer zur Sängerin mutierten Fabienne Dold bewiesen mit den Winehouse-Songs "Rehab" und "Valerie" unglaubliche Feinfühligkeit auch für soulige Musik – was die erste Zugabe "mittendrin" erforderte.

Nachdem die Bigbandmusiker wieder die angestammten Plätze eingenommen hatten, sorgte sie mit Rebecca Peschke erneut für Gänsehaut, indem das Traditional "Greensleeves" erklang. Das eigentliche Konzertende für die Stadt- und Kurkapelle läutete sie mit "Viva la Vida" ein. Es folgte der abschließende Auftritt der Bagpipers, die den Titel "Mull of Kintyre" (Paul McCartney) intonierten. Aber auch die anderen Akteure kamen ohne Zugabe nicht von der Bühne. "Let me entertain you" mit einer singenden Kapelle, bevor Rebecca Peschke mit Robin Schätzle und dem "Irish Washerwoman" den Schlusspunkt unter einen völlig anderen Konzertabend setzten.