Volksbank Triberg präsentiert glänzende Zahlen – und prüft mögliche Option für die Zukunft

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. "Wir haben etwas für Sie", sagt ein sichtlich aufgeräumter Vorstandsvorsitzender der Triberger Volksbank: nämlich die besten Zahlen seit vielen Jahren – erläutert Manfred Kuner.

Bereits seine strahlende Miene verriet: Es konnte keine negativen Überraschungen geben. Auf die Zahlen angesprochen, reagierte der Vorstandsvorsitzende mit einem verschmitzten Lächeln: "Wir haben alle Wertpapiere nach dem strengsten Niedrigstwertprinzip beurteilt, was das Finanzamt zulässt", betonte er am Donnerstag.

Absolut zufrieden sei er mit Blick auf die Branchenentwicklung, selbst im Rahmen der Volksbanken, kann Kuner protzen: Sein Institut mit einem Geschäftsvolumen von rund 482 Millionen Euro konnte erneut mit einem unglaublichen "Cost-income-Ratio" von 60 den Großteil der anderen Genossenschaftsbanken (66,9) weit hinter sich lassen. "Mit dieser Zahl wird festgestellt, wie viel Cent eine Bank ausgibt, um einen Euro zu erwirtschaften", zeigte er die Wichtigkeit des Koeffizienten an.

"Was nicht heißt, dass wir schlecht bezahlen; wir suchen sogar gezielt qualitativ hochwertiges, aber recht teures Personal, das dafür die Quantität ersetzen muss", strahlte Kuner. Enorme Zuwächse habe die Bank bei den Krediten zu verzeichnen, eine Steigerung um 11,2 Prozent sei ein Wort.

Als "grundsolide" bezeichnete Kuner den Abschluss 2014, deutlich über dem Benchmark liege der Provisionsüberschuss, der Zinsüberschuss bewege sich auf Vorjahresniveau. Nach wie vor betreibe man eine eher vorsichtige und zukunftsorientierte Bilanzpolitik.

Noch immer überdurchschnittlich seien auch die Zuwächse bei den Einlagen mit 5,44 Prozent (innerhalb der Genossenschaftsbanken in Baden-Württemberg 3,1 Prozent). Dabei beläuft sich die Bilanzsumme auf nahezu 455,1 Millionen Euro.

Spitzenklasse auch beim "Rating". Hier liegen die Triberger an der Spitze mit A++, bei einer anderen Bewertung mit zwei von maximal 60 Maluspunkten steht die Bank exzellent da. Die Eigenkapitalerfordernisse nach "Basel III" lägen bei 15,67 Prozent – "diese Zahl brauchen wir erst 2019", freute sich Kuner. Das bedeute auch, dass eine Kreditklemme nicht zu befürchten sei.

Bei noch immer sehr niedrigen Zinsen liege der Zinsüberschuss besser als im Durchschnitt. "Ob die guten Zahlen im laufenden Jahr gehalten werden können, ist momentan recht schwierig zu beurteilen", erklärte der Vorstandsvorsitzende. Zu schaffen machten der Bank auch der weiter anhaltende Einwohnerschwund und die fehlenden Impulse durch Bautätigkeit.

Und noch ein Zeichen der Zugehörigkeit zur Region: Rund 50 000 Euro spendete die Volksbank Triberg an gemeinnützige Einrichtungen und Vereine.

Die Vertreterversammlung werde am 29. Juni darüber entscheiden, ob die vorgeschlagene Dividende von 5,5 Prozent ausgezahlt wird.

Für die Zukunft bestens aufgestellt sieht Kuner die Triberger Bank. Damit das so bleibe, habe sie in vielen Punkten eine intensive Kooperation mit der benachbarten Volksbank Kinzigtal. "Wir lassen momentan prüfen, ob infolge der intensiven Kooperation eine Fusion Sinn machen könnte", nannte er Konsequenzen.

Weiter auf dem Vormarsch und von der Triberger Volksbank intensiv betreut werde "die größte Filiale", das Onlinegeschäft.