Im südfranzösischen Fréjus am Rande der Provence hat der Front National (FN) das Sagen. Bürgermeister David Rachline beherrscht die politische Bühne nicht nur im Rathaus (Bild), sondern ist als konsequenter Vertreter rechtsextremer Ansichten im gesellschaftlichen Leben bekannt. Foto: Marcel Dorer Foto: Schwarzwälder-Bote

Politik: Marine Le Pen gewinnt im französischen Fréjus / Bislang Hochburg der rechtspopulistischen Partei

Frankreich hat mit Emmanuel Macron einen neuen Präsidenten gewählt. Auch in Fréjus, der französischen Partnerstadt Tribergs, stimmten die Bürger am 23. April und am 7. Mai über das künftige Staatsoberhaupt ab.

Triberg/Fréjus. Der bisherige Präsident, der Sozialist François Hollande, stellte sich nicht zur Wiederwahl.

Fréjus hat sich seit einigen Jahren zu einer Hochburg der rechtspopulistischen Partei Front National entwickelt, deren führendes Mitglied David Rachline seit 2014 Bürgermeister der Stadt ist. Rachline war auf nationaler Ebene zugleich auch der Wahlkampfleiter der Kandidatin Marine Le Pen. Diese lag in Fréjus in beiden Wahlgängen in Führung. Den ersten Wahlgang gewann sie mit 33,5 Prozent. An zweiter Stelle lag der konservative ehemalige Premierminister François Fillon mit 25,87 Prozent. Der liberale Kandidat Emmanuel Macron erhielt nur 17,14 Prozent.

Ergebnis äußerts knapp

Sowohl Le Pen als auch Fillon schnitten damit im ersten Wahlgang in Fréjus wesentlich besser ab als auf nationaler Ebene, wo Fillon als Drittplatzierter ausschied. Bei der Stichwahl am 7. Mai mussten die Bürger der Partnerstadt Tribergs also zwischen Le Pen und Macron entscheiden. Das Ergebnis war zwar äußerst knapp, aber Marine Le Pen gewann erneut. Sie erhielt 50,71 Prozent der Stimmen, der Wahlsieger Emmanuel Macron 49,29 Prozent. Das Ergebnis in Fréjus ist also umgekehrt als auf nationaler Ebene. Marine Le Pen erhielt fast 17 Prozentpunkte mehr als im französischen Durchschnitt. Die Wahlbeteiligung war mit 77,73 Prozent im ersten Wahlgang etwas höher als im zweiten (74,76 Prozent).

Im Juni finden in Frankreich die Parlamentswahlen statt, die letztlich darüber entscheiden werden, wer das Land regiert. Im Wahlkreis von Fréjus und der Nachbarstadt Saint-Raphaël, die Partnerstadt von St. Georgen ist, wird dann ein neuer Abgeordneter gewählt, da der bisherige Amtsinhaber Georges Ginesta nicht mehr antritt.