Gemeinderatsmitglied Beate Adam hält seitens der Stadt bei der würdigen Feierstunde am Triberger Ehrenmal eine Ansprache. Fotos: Eberl Foto: Schwarzwälder-Bote

Volkstrauertag: Triberger und Fréjuser weisen auf Zerbrechlichkeit des Friedens hin / Aktuelle Konflikte

In allen Gemeinden der Raumschaft Triberg gedachte man am Sonntag in würdiger Weise der Toten und Vermissten der beiden Weltkriege, aber auch aktueller Konflikte.

Raumschaft Triberg. Bürgermeister Gallus Strobel begrüßte die Gäste am Triberger Ehrenmal, darunter die Stadt- und Kurkapelle, Vertreter der Feuerwehr, DRK, Sportverein und Polizei sowie Mitglieder des Stadtrats, der Patenkompanie und eine Abordnung aus der Partnerstadt Fréjus.

Gemeinderatsmitglied Beate Adam hielt seitens der Stadt eine Ansprache. Sie erinnerte daran, dass man zwischen Triberg und Fréjus eine über 50 jährige Freundschaft pflegt, für sie symbolisches Zeichen für den Willen vieler Menschen, die eine Welt in Frieden wollen. Ursprünglich sei der Volkstrauertag ein Erinnerungstag an die Opfer der beiden Weltkriege gewesen, für Soldaten, Opfer von Gewalt und Verfolgung und Widerstand gegen Gewaltherrschaft. Gedenken wolle man aber auch den Toten aller Konflikte, den Gefallenen der Bundeswehr, die im Kampf für Demokratie und Freiheit in der Welt gefallen seien.

Bewusstsein für Geschichte

"Können wir uns sicher sein, nicht wieder in einen kriegerischen Konflikt hineingezogen zu werden?", frage sie sich. Tagtäglich erlebe man, wie zerbrechlich der Friede sei, noch immer gebe es weltweit zahlreiche kriegerische Konflikte. Umso mehr sei ein solcher Gendenktag wichtig, zeige, dass nicht Schluss sein darf mit dem Erinnern, müsse man gerade bei jungen Menschen eine Bewusstsein für die Geschichte erwecken. Vor allem die Freundschaft zwischen Triberg und Fréjus, endete Adam, gerade die deutsch-französische Freundschaft sei immens wichtig für Europa.

Patrick Renard, der als Vertreter des Stadt Fréjus nach Triberg gekommen war, bezeichnete es als eine Ehre, sprechen zu dürfen. Er bat die Anwesenden um aufrichtiges Gedenken an die Toten der mörderischen Fronten des 20. Jahrhunderts, die auch die Geschichte beider Nationen verbinde. Verfeindete Brüder hätten sich noch vor 70 Jahren kriegerisch bekämpft, heute verbinde beide Länder eine tiefe Freundschaft. Wichtig sei, dass die Jugend beiderseits des Rheines auf diese Freundschaft schwöre, sich aber auch an die Taten des Krieges zu erinnern und daraus zu lernen. "Unsere Freundschaft ist heute nötiger denn je", schloss er.

Die Reden von Renard und Adam wurden von Sabine Kobek vom Freundeskreis Triberg-Fréjus jeweils in die andere Sprache übersetzt.

Hauptmann Nierenberg, der mit einer Abordnung Soldaten die Patenkompanie der Stadt vertrat, erinnerte daran, das Frieden und Freiheit nicht selbstverständlich seien, Kriege und Konflikte würden jeden Abend per Fernsehen ins Wohnzimmer kommen. Diese zeige, das eben Frieden und Demokratie zerbrechlich seien und es Menschen brauche die diese verteidigen. Nach wie vor sei es wichtig, an die Kinder, Frauen und Männer, die Opfer von Gewalt, Krieg und Vertreibung geworden seien, zu gedenken.

Nach den Reden wurden drei Kränze in der Krypta des Ehrenmals niedergelegt. Umrahmt wurde die Feier von der Stadt- und Kurkapelle Triberg.