Anita Mertens (links) bedankt sich bei Sonja Schätzle für den informativen Vortrag. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Erste Hilfe: Expertin zeigt Umgang mit Defibrillator / Drei Schritte sind immer nötig

Triberg-Nußbach. Rund 20 Mitglieder des Frauenkreises St. Sebastian und einige Gäste trafen sich im Pfarrsaal, um sich über die Erste Hilfe bei Notfällen zu informieren. Anita Mertens vom Leitungsteam freute sich sehr, dass sie als Referentin ihre eigene Enkeltochter begrüßen konnte. Die gebürtige Nußbacherin Sonja Schätzle, die eigentlich eher als Chefin der Narrenzunft bekannt ist, stellte sich als medizinische Fachangestellte und Praxis-Managerin vor, die seit zehn Jahren im Hornberger Ärztehaus arbeitet.

In einem Power-Point-Vortrag bot sie einen ausführlichen Einblick in das Thema: Leben retten im Notfall. Sie hatte den Defibrillator mitgebracht, der seit einiger Zeit in der Festhalle installiert ist, und versuchte den Frauen mit viel Humor und in aufgelockerter Form die Angst vor diesem Gerät zu nehmen.

"Im Notfall sind immer drei Schritte nötig", betonte die Expertin: prüfen, rufen und drücken. Zuerst müsse geprüft werden, ob die Atmung noch funktioniert, danach solle der Notruf 112 gewählt werden und dann muss die Herzmassage beginnen. "Den Notruf kann jeder wählen, dazu ist auch jeder verpflichtet", prägte sie ihrem aufmerksamen Publikum ein.

Wenn man sich an die Anweisungen hält, kann nichts schief gehen

Dann führte sie den Defibrillator vor und versicherte, dass man sich nur an die Anweisungen des Gerätes halten müsse und darum nichts falsch machen könne. "Bei einem Herzstillstand mit Bewusstlosigkeit kommt es auf jede Minute an", sagte sie. Schon nach drei Minuten entstehen Gehirnschäden und nach sieben Minuten trete bereits der Hirntod ein.

Auf diese Weise gebe es in Deutschland jedes Jahr 40 000 Tote, während die rund 6000 Verkehrstoten im Vergleich damit viel geringer seien. Leicht verständlich erläuterte Sonja Schätzle auch, wie ein Herzinfarkt oder ein Schlaganfall entstehen kann. "Wenn die Arterien durch Ablagerungen verstopft sind, kann das lebensnotwendige Blut nicht mehr durchfließen", sagte sie.

Viele praktische Tipps gab die Fachfrau in Bezug auf die Versorgung von Wunden, angefangen von Schnitt- und Schürfwunden über Platz- und Quetschwunden bis hin zu Brand- und Stichwunden. "Alle zehn Jahre muss der Tetanus-Impfschutz erneuert werden", schärfte sie ihren Zuhörerinnen zum Abschluss ein. Außerdem solle man für Notfälle immer Jod-Salbe in der Hausapotheke bereit halten.