Die Gremmelsbacher Senioren sind von Pfarrer Josef Läufers Filmpräsentationen begeistert. Foto: Volk Foto: Schwarzwälder-Bote

Senioren: Pfarrer Josef Läufer bringt Natur und Gebäude näher

Triberg-Gremmelsbach. Pfarrer Josef Läufer sagte es selbst, seine Filmpräsentationen wollen Glaubensverkündigung sein, in ihrer Tiefe sind sie als Seelsorge mit den Mitteln der Technik zu verstehen. So wurden sie auch immer gern angenommen, was die jeweilige Besucherzahl bewies.

Seine Themen sind Natur und Kirchengeschichte, in der Hauptsache Bergwelt und Kunstgeschichte. Als Kirche hatte der begabte Filmer und Fotograf für diesen Seniorennachmittag die Klosterkirche der Franziskanerinnen in Siessen gewählt. Dieses Barockjuwel in Oberschwaben, das Erstlingswerk der Barockbaumeister Dominikus und Johann Baptist Zimmermann zeigt schon die frühe Vollendung der Meister. Die Fülle von Gemälden und Statuen sind in ihrem tiefsten Sinn nicht in einem Kurzdurchgang in Geist und Gemüt zu verinnerlichen.

Die Frage nach dem Gold und den Kosten werden nebensächlich. Eine ganze theologische Welt, das alte und das neue Testament sind für eine Generation dargestellt, die in ihrer Mehrzahl noch nicht lesen und schreiben konnte – eigentlich aber für alle Generationen.

Anschaulicher Religionsunterricht, eine "Bilderbibel", wollte die Kirche sein. Im Mittelpunkt stand für die beiden Künstler die Eucharistie, die Gegenwart Christi im Sakrament, angedeutet durch das unblutige Opfer des Priesters Melchisedek und die Bitte des hungernden Davids um die Opferbrote – Motive des alten Testaments. Christus als Gast bei Maria und Martha – die Emausjünger erkannten ihn am Brotbrechen – sind Beispiele aus dem neuen Testament.

Kunst im Dienst der Verkündigung sieht Pfarrer Läufer in allen Kirchen, in der Glasmalerei der Gotik wie in der Autobahnkirche bei Baden-Baden. Gott sieht er aber selbst am Werk in den Bergen. Zu sehen in seinem zweiten Film, am schönsten in den Dolomiten um Cortina d’Ampezzo. Da kam Ferienstimmung auf: bei den Aufnahmen der weißen Bergspitzen ("Da oben war ich"), der wilden Felswände, der schäumenden Wildwasser, der Alpenblumen inmitten von Steinwüsten, der Alpenseen und ruhigen Weiden, bei Berghütten ein verwittertes Flurkreuz.

Diese beiden Filme standen auf dem Programm. Doch Pfarrer Läufer hatte auch eine Zugabe im Angebot. Die Gelegenheit, den Weihnachtszauber am Wasserfall zu filmen, hatte er genutzt. Damit begeisterte er die Zuschauer an diesem Nachmittag. Der Wasserfall, wie man ihn nur hier zu sehen bekommt, die Kaskaden in allen Farben. So wird mit Licht Stimmung erzeugt. Die Eisprinzessin – eine Lichtgestalt erschien. Die mit Schwung gestalteten Ringe und Kreise in der Dunkelheit waren eine sportliche und künstlerische Leistung zugleich. Mit Lichtern kann man alles Mögliche in die Finsternis zaubern: Türme, Riesenkugeln, Bäume, eine große Kerze aus lauter kleinen Birnchen, und damit der Weihnachtszauber kein reiner Winterzauber wird: Das Kind in der Krippe mit Maria und Josef. Der Beifall der Senioren für Pfarrer Läufer war groß.