Der Kommandeur der Deutsch-Französischen Brigade, Oberstleutnant Kim Frerichs und Bürgermeister Gallus Strobel laufen in guter Tradition die Front der Soldaten ab. Foto: Kommert

Heeres-Musikkorps aus Ulm umrahmt Veranstaltung. Großes Interesse in der Bevölkerung.

Triberg - Auf dem Oberdeck der Triberger Parkgarage fand gestern das feierliche Gelöbnis von 146 Rekruten des Artillerie-Bataillons 295 aus Stetten am Kalten Markt statt. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung vom Heeres-Musikkorps aus Ulm.

Unter großer Anteilnahme von Bevölkerung und Angehörigen der jungen Soldaten ergriff zunächst der Hausherr, Bürgermeister Gallus Strobel, das Wort. Er begrüßte die vielen Stabsoffiziere und Offiziere, die der Zeremonie beiwohnten, darunter der Befehlshaber der Deutsch-Französischen Brigade, Brigadegeneral Werner Albl, sowie den Kommandeur des Artilleriebataillons 295, Oberstleutnant Kim Frerichs. Strobel betonte die enge Freundschaft der Stadt Triberg mit der 4./295, die seinerzeit 1962 durch den damaligen Nußbacher Bürgermeister Hermann Seeburger begründet wurde. "Wir stehen hinter der Bundeswehr", machte er die Position der Stadt deutlich. Er erinnerte an die Stadt- und Dorffeste und Seniorennachmittage, an denen Vertreter der Patenbatterie anwesend waren und mit ihrem berühmten Spießbraten bereichert hatten.

Es sei von großer Wichtigkeit, die Bundeswehr in die Gesellschaft einzubinden, wusste er. Auf die Auslandseinsätze eingehend, stellte er fest, "die Bundeswehr geht heute dahin, wohin sie von der Politik geschickt wird. Daher müssen eigentlich Politik und Gesellschaft hinter der Bundeswehr stehen. Daran krankt es aber immer wieder – nicht aber bei uns. Hier sind Sie unter Freunden." Als sehr positive Entwicklung sieht er die Deutsch-Französische Brigade, die auch als verbindendes Element zwischen den Staaten diene. Den Rekruten wünsche er "die griechischen Tugenden Weisheit, Tapferkeit und Gelassenheit."

Härte, Humor und Geduld der Ausbilder

Für die "Staatsbürger in Uniform" sah Kommandeur Frerichs die feierlichen Gelöbnisse und Vereidigungen in der Öffentlichkeit als eine Traditionsveranstaltung. Er begrüßte neben Mitgliedern des Gemeinderats Triberg und Vertretern der Reservisten auch Maik Lehn, den Bürgermeister der Stadt Stetten. "Sie können auf die hier angetretenen Soldatinnen und Soldaten stolz sein", forderte er auf. Das Leben eines Soldaten sei nach wie vor von Entbehrungen geprägt. Kanonier Angelina Shah sprach in ihrer Gelöbnisrede von den körperlichen Herausforderungen der Grundausbildung und der Wichtigkeit der Gruppe. Sie sprach einen Dank für die "angemessene Härte, den Humor und die Geduld" der Ausbilder aus. "Ihre Anwesenheit beweist, dass die Bundeswehr in der Mitte der Gesellschaft steht", stellte er fest. Er wies auf die nicht immer friedliche Geschichte Deutschlands hin. "Wie könnte man die Freundschaft zwischen den einstigen Erzfeinden besser zeigen, als durch die beiden Flaggen auf der Uniform und die enge Verbundenheit innerhalb der Brigade", betonte er.

Auf die Ausbildung und die damit verbundenen Unannehmlichkeiten ging der Sprecher der Rekruten ein, Jäger Giesel, bevor die Fahnenabordnung zum eigentlichen Gelöbnis vortrat.

Nach dem Gelöbnis luden Gemeinde und Bundeswehr zu einem kleinen Empfang im Kurhaus, wo auch General Werner Albl einige Worte sprach.

Bereits am Morgen hatte ein Gottesdienst in der Stadtkirche stattgefunden, bei dem der evangelische Pfarrer Markus Ockert und der katholische Militärgeistliche Jürgen Stahl mit die Lesung des vergangenen Sonntags aus dem Paulusbrief an Timotheus auf die Tugend Treue und den Kampf eingingen.