Stolz zeigt Tribergs Bürgermeister Strobel auf die umstrittene Grafik beim 1. Männerparkplatz. Foto: Börsig-Kienzler

Nachtrag zu Dieter Steins Buch ist ab sofort erhältlich.

Triberg - Die für ein Bauwerk noch junge Parkgarage in Triberg hat eine sehr bewegte Vergangenheit. Eine 20-seitige Broschüre aktualisiert Dieter Steins Buch über die Männerparkplätze. Stand sie doch bereits im Mittelpunkt zweier äußerst medienwirksamer Ereignisse, welche sich jeweils wellenartig über den ganzen Globus ausbreiteten. So wurde im Jahr 2012 über eine epochale "Erfindung" von Bürgermeister Gallus Strobel, nämlich zwei Autostellplätze als Männerparkplätze zu bezeichnen, in epischer Breite berichtet.

Die erste Welle der Entrüstung schlug hoch, denn die Meinungen über diese bisher einmalige Namensgebung polarisierten derartig, wie es Gegensätzlicher hätte nicht sein können. Während manche Frauenzeitschrift ihre Vorstellung von der Gleichberechtigung der Frau in Gefahr sah, wurden auch positive Werbebotschaften über die Wasserfallstadt verbreitet. Über das Geschehen rund um Tribergs Parkgarage wurde sogar eine bebilderte Broschüre von dem heimischen Autor Dieter Stein verfasst, welche seinerzeit reißenden Absatz fand.

Nachdem sich der Pulverdampf verzogen hatte, und man im August 2015 auf die Idee kam, die Wand eines Männerparkplatzes durch eine Grafik zu verschönern, erreichte die Menschheit eine weitere Welle der Empörung. Eine, als Silhouette dargestellte nackte Frau genügte, um aus dieser einen Tsunami entstehen zu lassen. Noch erregter als bei den Männerparkplätzen, wurde über dieses skandalträchtige "Gemälde" noch ausgiebiger in den Medien berichtet. Die nicht enden wollende Kritik an dem von Werner Oppelt gefertigten Kunstwerk suchte seinesgleichen und sogar juristische Schritte durch Frauenverbände wurden angedroht. Letztendlich wurde die künstlerische Freiheit der Vernunft geopfert und man entschloss sich deshalb schweren Herzens, die Grafik zu übertünchen. Seither strahlt die wohl bekannteste Parkhauswand Deutschlands wieder in einem unschuldigen Weiß. Lediglich noch vorhandene Autoaufkleber erinnern an diesen "Skandal".

Anlässlich des diesjährigen Landschaftstreffens der Schwäbisch-Alemannischen Narrenvereinigung (VSAN) erhielt Dieter Stein erneut einen Anruf aus dem Rathaus. Von dort aus wurde er um Prüfung gebeten, ob er sein Buch über die Männerparkplätze nicht um die letztjährigen Ereignisse entsprechend erweitern könne. Stein kam diesem Wunsch gerne nach und so wurden aktualisierte Exemplare nachgedruckt, welche den Narrenbossen zur Erinnerung an das Treffen in Triberg ausgehändigt wurden.

Daher ließ es sich nicht vermeiden, dass sich das neue Buch über die Männerparkplätze wie ein Lauffeuer herumsprach. Aufgrund vieler Nachfragen und auch grünem Licht von Bürgermeister Strobel hat sich Stein nun entschlossen, den aktualisierten Teil des Buches gesondert als 20-seitige Broschüre herauszugeben. "Viele haben ja bereits das Original der ersten Ausgabe im Schrank stehen und so dürfte meines Erachtens der Nachtrag genügen. Natürlich wird es auch hier wieder kritische Stimmen geben, aber solange man noch seine Meinung sagen und auch schreiben darf, werde ich das tun. Man weiß ja nie, wie lange noch", meinte Stein im Hinblick auf die weltpolitische Lage.

Das farbig bebilderte Heft wird es nur als einmalige limitierte Auflage geben und ist ab sofort in der Triberger Buchhandlung Schönenberger zum Preis von fünf Euro erhältlich.