Die Delegierten Serge Laffineur (Philippeville), Herbert Senn (Burkheim), Klaus Nagel (Triberg) und Martine Guth (Ingersheim) vor der Schwendifahne, die von Logelheim an Niedermohrschwihr übergeben wurde. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Jahrestreffen der Schwendi-Bund-Gemeinden / Präsident Gerhard Maurer stellt Zeitschrift vor

Zur Versammlung der 17 Schwendi-Bund-Gemeinden, zu denen auch die Stadt Triberg zählt, trafen sich die Delegierten im elsässischen Logelheim südöstlich von Colmar.

Triberg/Logelheim. Diesem trinationalen Bündnis gehören Gemeinden aus Deutschland, Frankreich und Belgien an, die Ende des 16. Jahrhunderts im Besitz des Freiherrn Lazarus von Schwendi waren und die sich 1986 zum Ziel gesetzt haben, die gemeinsamen geschichtlichen Wurzeln zu nutzen, um den europäischen Gedanken mit Leben zu erfüllen.

Konkret geht es darum, Europa von unten aufzubauen und die Menschen mitzunehmen, wovon künftig vor allem die jungen Menschen profitieren werden.

Als Ortsherr kümmerte sich Schwendi um seine Leute und förderte nach Kräften die humanitäre Tätigkeit seiner zweiten Gemahlin. Sein Ethos entsprang genau genommen aber nicht religiösen Antrieben, vielmehr war Güte für ihn ein Auftrag politischer Klugheit – eine ethische Größe, die nach Auffassung des Schwendi-Bundes mehr denn je von Bedeutung ist.

Als Schüler des christlichen Humanismus betrachtete er den Menschen als wertes Schöpfungswerk Gottes, versehen mit hervorragenden Gaben. Lazarus von Schwendi glaubte an die Möglichkeit einer Erziehung zum Guten und an die sittliche Reform – Überzeugungen, welche die Mitglieder des Schwendi-Bundes teilen, um, wie es im Freundschaftspakt heißt "die Bande enger zu knüpfen", in der festen Überzeugung, dass dieser Pakt zu einer "völligen Einigung und Freundschaft unter der Bevölkerung der verschiedenen Gemeinden und Nationen" führt.

Als Vertreter Tribergs nahmen Klaus Nagel und Thomas Reiser an der Versammlung in Logelheim teil, die Präsident Gerhard Maurer aus Schwendi zusammen mit seinem Vizepräsident Michel Fritsch aus dem elsässischen Sigolsheim leitete. Als Übersetzer fungierte in bewährter Art der ehemalige Lehrer Yvan Hobel aus Kientzheim.

Präsident Gerhard Maurer präsentierte der Versammlung druckfrisch die erste Ausgabe der "Schwendi-Nachrichten", die zukünftig alljährlich über das Wirken des Freundschaftsbundes berichten sollen.

Während sich die Delegierten versammelten, konnten die Begleitpersonen die von Vauban errichtete Festungsstadt Neu-Breisach erkunden, die inzwischen zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört.

In Logelheim erhielten die Delegierten später eine Führung durch den geschichtsträchtigen Ort, der für die Getreideversorgung der Schwendi’schen Herrschaft zuständig war. Die gesungene Europahymne im feierlichen Gottesdienst machte allen deutlich, dass "alle Menschen Brüder werden, wenn Gottes sanfter Flügel weilt".

Im kommenden Jahr werden sich die Schwendi-Gemeinden im elsässischen Niedermohrschwihr treffen, das wie Logelheim, Kientzheim und andere Gemeinden zur Schwendi’schen Herrschaft Hohenlandsberg gehörte.