Claudius Scherer übernimmt das Uhrengeschäft seiner Eltern

Von Dieter Stein

Triberg. Das alteingesessene und über Tribergs Grenzen hinaus bekannte Uhren- und Juwelierfachgeschäft Bernhard Scherer wird in jüngere Hände gelegt. Wie der derzeitige Inhaber, Uhrmachermeister Bernhard Scherer, gestern in einem Pressegespräch informierte, übernimmt ab 2. Februar Sohn Claudius das Geschäft des Vaters, das dieser zuerst alleine und später gemeinsam mit seiner Frau Yvonne weiterführen wird.

"Schweren Herzens haben sich meine Frau Jutta und ich entschlossen, uns Anfang 2015 altersbedingt aus dem Geschäftsleben zurückzuziehen und der Uhren- und Schmuckwelt Lebewohl zu sagen. Ich freue mich, dass mein Sohn ab sofort den Betrieb, nun bereits in der sechsten Generation, übernehmen wird und so die Scherer-Dynastie als Familienbetrieb fortgeführt werden kann. Wir wissen unser Haus dann in besten Händen und können beruhigt die Rente genießen", erklärte augenzwinkernd Bernhard Scherer, der im Juni seinen 66. Geburtstag feiert.

Er übernahm 1983 das Geschäft seines Vaters, das im Jahr 1913 von seinem Großvater gegründet wurde. Bereits im Alter von 22 Jahren legte Scherer vor der Handwerkskammer seine Meisterprüfung im Uhrmacherhandwerk ab. Er war einer der jüngsten Meister überhaupt und musste sich aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen, trotz des Meistertitels damit zufriedengeben, dass er erst mit 25 Jahren zur Lehrlingsausbildung befähigt wurde. Im Jahr 2011 erhielt er den Goldenen Meisterbrief für 40 Jahre Ausübung seines Berufs (wir berichteten).

Nachfolger ist sein 35-jähriger Sohn Claudius Scherer. Er ist gelernter Goldschmied, hat sein Handwerk von der Pike auf gelernt, absolvierte seine Ausbildung an der staatlichen Goldschmiedeschule in Pforzheim und erweiterte sein Wissen und die Kreativität in einem anerkannten Künstleratelier in Mannheim.

"Ich möchte neue Ideen einbringen und kann die Kunden auch in allen Fragen rund um den Schmuck aktiv beraten. Diesen Geschäftszweig werde ich sukzessive ausbauen. Durch Goldschmiedearbeiten nach Kunden-Entwürfen oder auch mit eigenen Kreationen kann ich einen nicht alltäglichen Service bieten. Ansonsten übernehme ich das bisherige Warensortiment meiner Eltern und biete weiterhin fachgerechte Uhren-Beratung", erklärte Claudius Scherer.

Bürgermeister Gallus Strobel freute sich, dass ein Nachfolger gefunden wurde, denn der Erhalt des Geschäfts sei für die Infrastruktur der Raumschaft sehr wichtig. "Vor allen Dingen wäre es nicht gut, wenn wegen Ermangelung eines Nachfolgers eine über 100-jährige Einzelhandelsfirma die Pforten schließen müsste", so Strobel weiter.

So dürfen sich die Stammkunden sowie alle Einheimischen und Gäste darauf freuen, dass das Wahrzeichen des Hauses Scherer, die große Uhr an der Hausfassade, noch lange Zeit weithin sichtbar die genaue Zeit vermitteln wird.