Der Chor der Fünftklässler sorgt für den "schlafenden Löwen" und andere Stücke (oben). Wenn ihnen vom Essen nicht schlecht wird, turnen Konrad und Onkel Ringelhut über die Möbel, etwas konsterniert schaut ihnen diesmal Negro Kaballo zu (links). Auch gezaubert wird beim Theaterstück der RST (Mitte). Erziehung für Erwachsene, die sich gegenüber ihren Kindern nicht gut benehmen. Auch dieses fantastische Land besuchen Konrad, Negro Kaballo (rechts). Fotos: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Veranstaltung: Schüler der Realschule präsentieren "Der 35. Mai" / Begeisterte Reaktionen aus dem Publikum

Viele Schüler waren in das außergewöhnliche Theaterstück der Realschule einbezogen, das die Lehrerinnen Susanne Neiße und Christine Nagel mit ihren Mädchen und Jungen im Kurhaus präsentierten.

Triberg. Recht frei interpretierte die Theatergruppe Erich Kästners Kinderroman "Der 35. Mai oder: Konrad reitet in die Südsee". Zusammen mit Schulband und Schulchor sowie der Zauber-AG zeigten sie die Geschichte des Schülers Konrad, der einen Aufsatz über die Südsee schreiben muss – und völlig ahnungslos war.

Konrad besucht am Donnerstag immer seinen Onkel, den Apotheker Ringelhut. Dann gibt es nur verrücktes Zeug zum Mittagessen: Kochschinken mit Sahne, Fleischsalat mit Himbeersaft oder gar Kirschkuchen mit englischem Senf. "Und jetzt warten wir, ob uns schlecht wird", heißt es zum Abschluss. Wenn ihnen nicht schlecht geworden ist, turnen sie über die Möbel und springen vom Bücherschrank, bis der Kronleuchter des Vermieters von der Decke fällt.

Doch am 35. Mai ist alles ein wenig anders. Schon auf der Straße werden Onkel und Neffe vom zunächst rollstuhl-, nach der Pause rollschuhfahrenden Zirkuspferd Negro Kaballo angesprochen, das der Zirkus entlassen hatte.

Das sonderbare Pferd zeigt ihnen, wie sie über einen alten Schrank in eine Fantasiewelt gelangen, in der die seltsamsten Dinge passieren.

Die vielen Zuschauer, in der Mehrzahl stolze Eltern, wurden nicht enttäuscht. Neben anspruchsvollen Songs und Bandstücken erlebten sie spannende Zaubertricks und überschäumend witzige Theaterszenen, die manchmal gar chaotische Ausmaße annahmen.

Mit viel Spaß waren beide Besetzungen des Stückes, sowie die engagierten Tänzer und Tänzerinnen aus der Klasse 7a bei der Sache. Ein "Englischunterricht der anderen Art" sorgte für beinahe durchgehende Lacher im Publikum. Szenenapplaus erlebte man ein ums andere Mal, auch Chor und Band bewiesen hohes Engagement.

Am Ende schafften es Konrad und Onkel Ringelhut, über ein Erwachsenen-Erziehungscamp, das Schlaraffenland und den Äquator – der gerade gereinigt werden musste – tatsächlich in die Südsee, wo Kaballo sich in einen zebrafarbenen Schimmel verliebte und aufhörte zu sprechen. Das höfliche Zirkuspferd wollte dableiben.

Eine wildgewordene Affenschar tobte über die Bühne, als dem Onkel plötzlich auffiel, dass sie wieder zurück müssten, jedoch weit und breit kein Schrank stand. Plötzlich schoben ihn jedoch einige Affen her – ruck zuck kehrten die beiden zurück und Konrad brütete über seinem Aufsatz. Bis sein Aufsatzheft auftauchte. Und zwar mit einem fertig geschriebenen Aufsatz.

Das Tollste dabei – selbst Kulissen und die Plakate hatten die Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern gestaltet und auch die Technik bedienten sie selbst – mit den Lehrern im Hintergrund. Auch am Text arbeiteten viele Schüler aller Klassenstufen mit. Mit einbezogen waren alle Schulklassen bis auf die mittlerweile entlassenen Zehntklässler.

Auch für das leibliche Wohl sorgten in der Pause ausschließlich Mädchen und Jungen der Realschule Triberg. Begeisterte Reaktionen aus dem Publikum und auch von den Schülern selbst zeigten, dass Schule so auch viel Spaß bringen kann.