Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold neben einer der vielen Besonderheiten in Triberg: dem weltgrößten Uhrenträger. Foto: Schwarzwälder-Bote

Tourismus: Stadtmarketingleiter geht davon aus, dass Rekordwerte vom Vorjahr wieder erreicht werden

Auf eine "sehr schöne Entwicklung" bei den Übernachtungszahlen in Triberg verweist Stadtmarketingleiter Nikolaus Arnold. Er ist zuversichtlich, dass die Rekordwerte vom vergangenen Jahr wieder erreicht werden können.

Triberg. Die magische Zahl von 400 000 Tagesgästen wurde im vergangenen Jahr mit 400 289 Wasserfall-Besuchern sogar noch übertroffen, freut sich Arnold. So viele seien es seit der Grenzöffnung der ehemaligen DDR nicht mehr gewesen. Und in diesem Jahr summieren sich die Zahlen ähnlich hoch, obwohl der verregnete Juni die Bilanz kurzzeitig nach unten drückte. Aber Arnold meint, im Juli hätten sich die Werte wieder erholt.

Bei den Übernachtungszahlen lasse sich ebenfalls an den Erfolg vom Vorjahr anknüpfen. Damals waren es 143 315 Übernachtungen, so viele wie seit 15 Jahren nicht. Und in diesem Jahr sieht es ähnlich rosig aus. So würden die aktuellen Übernachtungszahlen bis Ende Juli erneut Zuwächse verzeichnen, so Arnold.

Triberg habe das Glück, Beherbergungsbetriebe zu haben, die investierten. Dabei erwähnt Arnold das Parkhotel Wehrle, das 2007 den luxuriösen Fünf-Sterne-Wellnessbereich "Sanitas Spa" geschaffen hat. Oder auch das Hotel-Restaurant Ketterer, das aktuell Zimmer erneuere. Solche Maßnahmen in einem von Tourismus geprägten Ort wie Triberg seien wichtig. Es gebe etliche Familienbetriebe hier, die mit viel Engagement geführt würden.

Mit großer Diskussion von verschiedenen Seiten hatte Triberg vor einigen Jahren sein Marketing selbst in die Hand genommen und trat aus dem Verbund "Ferienland Schwarzwald" aus. Arnold würdigt die gute Arbeit des Ferienlands, meint aber, der Schritt Tribergs sei richtig gewesen. Denn Triberg habe etliche Besonderheiten, die eigene Wege in der Vermarktung sinnvoll machten. Dabei verweist er auf mehrere Alleinstellungsmerkmale wie "Deutschlands höchste Wasserfälle", die weltweit größte und kleinste Kuckucksuhr, die barocke Wallfahrtskirche "Maria in der Tanne", den weltgrößten Uhrenträger, das kleinste Standesamt Deutschlands und andere Superlative mehr. Für diese Besonderheiten könnten weltweit Besucher gewonnen werden, was spezielle Marketingstrategien erfordere. So sei Triberg in Kontakt mit einer Vielzahl an internationalen Reiseveranstaltern. Und macht dabei mit immer wieder neuen Ideen auf sich aufmerksam. Als Beispiel erwähnt Arnold den Gedanken von Bürgermeister Gallus Strobel, einen Männerparkplatz im kommunalen Parkhaus auszuweisen, was 2012 weltweit für mediales Interesse gesorgt habe. Wobei dieser Parkplatz auch sehr gerne von Frauen in Anspruch genommen werde, so die Erfahrung Arnolds.

Für eine Verbesserung der Infrastruktur hält Arnold den in diesem Jahr geplanten Neubau von Edeka an der Hauptstraße. Ein Vollsortimenter in der Innenstadt unweit des Haupteingangs zu den Wasserfällen sei für Einwohner und Gäste gleichermaßen von Bedeutung.

Erfreulich sei auch, dass die große Dachfläche des in den Berg gebauten Marktes touristisch genutzt oder bebaut werden könne. Solche ebenen, größeren Flächen seien in Triberg wegen der Hanglage eher selten.

Auch wenn die Tourismusentwicklung nach oben zeigt, gibt es immer wieder kleinere Veränderungen. So registriert Arnold in diesem Jahr etwas weniger Besucher aus China. Arnold geht davon aus, dass einige Chinesen sich wegen der Terroranschläge in den vergangenen Monaten von einem Besuch Mitteleuropas haben abhalten lassen. Dahingegen gebe es in diesem Jahr vermehrt spanische Besucher in Triberg. Das falle der Tourist-Info auf, die es häufig mit spanisch sprechenden Gästen zu tun habe.

Länderübergreifend gestaltet sich auch die Kooperation mit der Schweiz bei der Vermarktung von Bahnwanderwegen. So wurde der Schwarzwald-Bahn-Erlebnispfad gemeinsam mit ähnlichen Bahnwanderwegen der Schweiz in eine gemeinsame Broschüre aufgenommen. Das sorge für vermehrt Schweizer Gäste, meint Arnold. Auch Kooperationen in der Nähe würden gepflegt. Beispielsweise mit dem Ferienland Schwarzwald, erwähnt Arnold gemarkungsübergreifende Wanderwege und Mountainbikestrecken. Oder auch die Zusammenarbeit mit der Kurstadt Bad Dürrheim, die einen Busausflug nach Triberg zu dessen Sehenswürdigkeiten anbietet.

Weitere Informationen: www.triberg.de