Solche Besucherzahlen wie am 25. Mai 2009 im Triberger Waldsportbad wünschen sich heute alle Schwimmmeister der Raumschaft: der Schönwälder Enrico Faustmann, der Schonacher Günter Herr und der Triberger Lutz Lorbeer. Foto: Archiv/Kommert

Schwimmmeister können sich kaum an solch einen kühlen Sommer erinnern. Triberg heizt kräftig auf 23 Grad.

Triberg - Der Sommer, der fast ein Winter war – beinahe so kann man die Badesaison 2014 bezeichnen. Sah es zu Saisonbeginn noch sehr rosig aus, nahm der bisherige Rest des Sommers einen eher unrühmlichen Verlauf.

"Der schlechteste Badesommer seit vielen Jahren", sind sich alle Schwimmmeister der Raumschaft Triberg einig. "Bei uns fällt es seit der neuen Saison nicht mehr ins Gewicht, weil wir keinen Eintritt mehr verlangen", tröstet sich der Schonacher Schwimmmeister Günter Herr im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.

Leid tue es ihm vor allem um die Pächterin des Kiosks. Die habe wohl auf bessere Zahlen gehofft. "Immerhin, seit wir keinen Eintritt mehr verlangen, kommen auch mehr Wanderer, die gehört haben, dass man sich am Kiosk sehr gut und preiswert versorgen kann", weiß Herr.

Vergleichszahlen kann der langjährige Schonacher Schwimmmeister auf Grund der neuen Situation nicht nennen, aber er ist sich sicher, einen der schlechtesten Sommer erlebt zu haben, seit er für das Bad zuständig zeichnet. "Ich kann jetzt immerhin damit anfangen, mich um die Revision der Pistenwalze zu kümmern", ist der einziger Trost des Gemeindemitarbeiters. Definitiv der schlechteste Sommer seit 1976 sei es im Waldsportbad in Triberg, kann Schwimmmeister Lutz Lorbeer nachschlagen. Der bisher schlechteste Sommer, an den er sich erinnern kann, hatte 17 000 Badegäste. Vier Wochen vor Saisonende hängt er in diesem Jahr bei gerade mal 12 000 Schwimmern herum. Trotz Solarabsorbern muss er kräftig zuheizen, um wenigstens einigermaßen erträgliches Wasser für seine Frühschwimmer und Badfreunde anbieten zu können. Von denen erscheinen immerhin die meisten. Dennoch beträgt die Wassertemperatur derzeit 23 Grad.

Auch Enrico Faustmann kann sich nicht an ein solch schlechtes Jahr im solarbeheizten Freibad Schönwald erinnern. Seit 26 Jahren ist er hier als Schwimmmeister beschäftigt. Mit knapp 5000 Besuchern steht er noch schlechter da als sein Triberger Kollege. Normal seien in schlechten Jahren wenigstens 8000 Badegäste gekommen. Da sein Bad nur mit Sonnenkraft beheizt wird, kann er derzeit gerade mal auf etwa 17 bis 18 Grad Wassertemperatur verweisen. "Für jeden normalen Schwimmer zu kalt", urteilt er selbst.

Es sei egal, was in den letzten Öffnungstagen wettertechnisch noch abgehe: "Die Saison in diesem Jahr ist verhunzt; ich weiß gar nicht, wann ich die vielen Würste alle essen soll, die meine Frau trotz vorsichtiger Kalkulation noch da hat", übt sich Faustmann in Sarkasmus. Er wie sein Schonacher Kollege hoffen, dass wenigstens der Winter einer wird, den man auch als solchen bezeichnen kann – denn der vergangene Winter war "der Winter, der ein Sommer war", wie schon ein Spielfilm im Fernsehen im Jahre 1976 titelte.