Aufräumen ist am Tag nach dem Narrentreffen in Triberg angesagt (links oben). Umfallen ist nicht mehr möglich, so eng geht es beim Zunftmeisterempfang im Museum zu (links unten). Ein riesiger Batzenwecken ist das Gastgeschenk aus Schonach (rechts). Fotos: Kommert/Börsig-Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Zunftmeister Fleig freut sich über viel Lob / Riesiger Batzenwecken als überdimensionales Gastgeschenk

Zunftmeister Volker Fleig zieht am Ende des Triberger Landschaftstreffens eine positive Bilanz: Das große Narrenfest sei von allen sehr gelobt worden. Selbst die Polizei unter Postenleiter Gunter Feis sei überrascht, wie friedlich alles abgelaufen sei.

Triberg . Immerhin seien ja einige tausend Menschen zusätzlich im Städtle gewesen. Es habe praktisch keinerlei Zwischenfälle gegeben – außer, dass der eine oder andere etwas zu tief ins Glas geschaut habe, erklärte Fleig. Er bedauere es ferner, dass manche Bürger aufgrund des teilweise doch hohen Lärmpegels eine schlaflose Nacht hatten. Doch das sei bei einer solchen Großveranstaltung schwer vermeidbar. Es gebe hier nur zwei Möglichkeiten: "Sich aufregen, oder mitfeiern".

Fleig dankt jedenfalls allen Einwohnern, die das "Fest für Freunde von Freunden" mittrugen, unterstützten und Verständnis zeigten. Wie sehr er und seine Helfer sich um ihre Gäste aus nah und fern kümmerten, unterstreicht auch die Tatsache, dass sie Samstagnacht, als es gegen 2 Uhr plötzlich Blitzeis gab, von Hand Salz auf die Wege und Plätze im Bereich des Narrendorfes streuten, um Unfälle zu vermeiden. Auch um die Säuberung der nach dem Umzug mit viel Stroh und Unrat bedeckten Hauptstraße, Marktplatz und Festareal, kümmerten sich die Helfer der Zunft in Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauhof am Tag nach dem Narrensprung.

Es ist üblich, dass es bei Treffen dieser Art auch einen gesonderten Empfang für die Zunftmeister gibt. Ein solcher fand auch im Schwarzwaldmuseum statt. Er war eigentlich nur im Museumscafé geplant, die Narren belagerten letztendlich aber das gesamte Stockwerk. Der Empfang wurde von Musikern aus der Raumschaft Triberg umrahmt, die bewiesen, dass Vollblutmusiker kein gemeinsames Üben brauchen, wenn es um heimische Narrenmelodien geht.

Fleig dankte für die vielfältige Hilfe und Unterstützung, die er in der langen Vorbereitungsphase des Landschaftstreffens erleben durfte. Wegen des Wetters erinnerte er an den Text des Narrenmarsches "…ob es regnet oder schneit, ob der Hans im Dreck rumkeit…". Es sei nie sicher, welches Wetter an der Fasnet herrscht, bemerkte Fleig.

Otto Gäng, Vizepräsident der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), konnte sich einen Seitenhieb nicht verkneifen: Er machte dem Schirmherrn der Veranstaltung, Bürgermeister Gallus Strobel klar, dass es negativ empfunden wurde, dass er die Narren bei der Einweihung des erweiterten Narrenbrunnens buchstäblich im Regen stehen ließ. Der rechtfertigte sich mit einer Laus, die ihm über die Leber gelaufen sei.

Ebenfalls unter der Narrenschar hatten sich die Landtagsabgeordneten des Kreises gemischt, Martina Braun und Karl Rombach, sehr zur Freude des Zunftmeisters. Dieser erfuhr noch, dass er ein "recht Süßer" sei. Daher hatten ihm viele Zunftmeister als Gastgeschenk Torten oder andere süße Überraschungen mitgebracht. "Dabei stehe ich eher auf Herzhaftes", verriet Fleig schmunzelnd.

Noch enger wurde es im Museum, als Jonny Kienzler, der Oberzunftmeister der benachbarten Geißenmeckerer aus Schonach, eintraf – denn er hatte ein gutes Dutzend weiterer Musiker sowie den Narrenrat und viele Hästräger dabei, die dafür sorgten, dass keiner mehr im Raum umfallen konnte. Als Gastgeschenk und besonderen Gag des Tages hatte der Schonacher Ozumei einen überdimensionalen Batzenwecken mitgebracht, der angeblich 145 Jahre alt sei und den man beim "Umgraben" des Kurgartens gefunden habe. Es sei aber der kleinere von Zweien, äußerte er auf Frotzeleien von Fleig. "Es ist immer nett, wenn man den Nachbarn zeigen kann, wer man ist", antwortete Kienzler.

Eine besondere Ehrung erfuhr Fleig noch durch Otto Gäng: Er bekam das Ehrenzeichen der VSAN in Bronze verliehen.