Manuela Gamper am Eingang des Jugendraums. Sie stellte sich kürzlich den Fragen des SPD-Ortsvereins bei deren Stammtisch in Triberg. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

SPD: Sozialdemokraten informieren sich über Jugendarbeit / Manuela Gamper berichtet über Aufgaben

Triberg. Relativ gut informiert sei die SPD über die Arbeit, die Manuela Gamper im Jugendraum und vor allem in der offenen Jugendarbeit leistet, meinte sich Bernd Helfricht beim SPD-Stammtisch.

Es ging darum, die etwas alternde SPD-Mannschaft zu verjüngen, beispielsweise durch einen Jugend-Gemeinderat. "Wie sehen Sie die Chancen, dass wir junge Leute aus Ihrer Klientel für die politische Arbeit gewinnen können", fragte er Gamper sehr direkt. "Ganz ehrliche Antwort? Äußerst gering", antwortete diese. Ein guter Teil der jungen Leute wolle zwar Angebote, diese aber sollten sie selbst nicht einspannen – dies sei momentan auch ein Problem der Vereine. Pünktliches Erscheinen zu einem Training oder zu Sitzungen sei überhaupt nicht das Ding vieler Jugendlicher.

Wer könnte ihre Arbeit im Jugendraum weitermachen und wie? Könnte man beispielsweise "Bufdis" (Absolventen des Bundesfreiwilligendienstes) oder junge Leute, die ein freiwilliges Soziales Jahr machen, mit dem Jugendraum beauftragen? Ginge das ohne eine pädagogische Fachkraft? "Ganz klar nein", so Gamper, maximal seien diese Leute als zweite Kraft denkbar. Wer ihre Arbeit insgesamt weitermachen wolle, könne nicht mit 65 oder gar nur 50 Prozent arbeiten, es sei denn, man beschränke sich auf den Jugendraum. Was aber so nicht funktioniere, ist sie sich sicher. Eine echte Stadtjugendpflege, wie sie das geleistet habe, sei eigentlich nur mit einer 100-Prozent-Stelle möglich. Eine Zweitkraft zur Mitbetreuung des Jugendraums wäre ideal. Dazu sollte der Jugendraum mindestens zwei Räume umfassen. Und: "Viele Dinge lassen sich definitiv nicht im Jugendtraum angehen. Manchmal muss man da alle möglichen Stellen mit einbeziehen, gegebenenfalls sogar die Polizei", so Gamper. Ein wichtiger Teil der Arbeit bestünde darin, Netzwerke zu schaffen – für sich und die Jugendlichen. Hier gelte es ebenso, Beziehungsarbeit zu leisten. "Die Triberger Vereine und auch die Schulen haben das Problem erkannt – und sie sind voll dabei", klärte sie auf.

Das größte Problem an der offenen Jugendarbeit sei, dass man diese nicht quantifizieren, also in Zahlen gießen könne. "Im Jugendraum sieht das anders aus", betonte Manuela Gamper.

Im Endeffekt so erkannte Friedhelm Weber, könne man sich innerhalb der Fraktion eines vorwerfen – "wir waren vielleicht nicht hartnäckig genug."

Im Anschluss kam noch ein Gast: Kreisvorsitzender Jens Löw hatte sich noch zum Stammtisch begeben, wo er auch darum warb, dass ihn die Delegierten in einigen Tagen zum SPD-Bundestagskandidaten wählen. Auch er trat in die Diskussion mit ein.