Zunftmeister Martin Schmidt (links) überreicht Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel den begehrten Batzenwecken-Orden der Schonacher Narrenzunft. Fotos: Eberl Foto: Schwarzwälder-Bote

Narrenzunft: Batzenwecken-Orden geht an Bürgermeister Gallus Strobel / Seit 1977 ein Jour fixe der Fasnet

Zur Herrensitzung mit der Verleihung des Batzenwecken-Ordens an den Schonachfreundlichsten Ausländer lud die Narrenzunft gestern ein. Es war eine besondere Veranstaltung, nämlich die 40. dieser Art.

Schonach. Am "Rebstock" traf sich die illustre Gesellschaft. Von dort zog sie aus zu Gerda Spath, wo es die Batzenwecken zum Umhängen gab und weiter ging’s zum "Schwanen". Dort begrüßte Zunftmeister Martin Schmidt die Gäste, darunter etliche Ordensträger, Bürgermeister Jörg Frey, eine Abordnung der Triberger Narrengemeinde Oberstadt und des MGV Schonach, die Kurkapelle Schonach und viele Zuhörer.

Im Jahr 1977, so Schmidt, führte man die Verleihung zum ersten Mal durch, um den Fasnetdienstag aufzuwerten. "Damals war nachmittags noch der Kinderball, da mussten die Narrenräte dann noch Schokolade verteilen – das wäre heute nicht mehr denkbar", schmunzelte er.

Stolz zeigte er sich ob des Jubiläums, manch Narrenzunft zähle weniger Jahre als die Schonacher Ordensträger. Voraussetzung zum Erhalt des begehrten Ordens sei, dass der Auserwählte weder in Schonach geboren noch wohnhaft sei, erläuterte der Zunftmeister.

Doch ausgerechnet zum 40. Jubiläum brach man mit dieser Regel. Man habe sich lange überlegt, wem diese Ehre zuteil werden könnte und nur wenige Stunden nach der Oscar-Verleihung könne man den Neuen präsentieren.

Es war kein Geringerer als Tribergs Bürgermeister Gallus Strobel. Als Laudator habe man Hans-Dieter Lang engagiert, aber der habe abgesagt, mit der Begründung, er würde lieber schreiben als reden, witzelte Schmidt. Schlussendlich hielt er die Laudatio.

Strobel habe sich um die Schonacher Fasnacht verdient gemacht, nicht nur sei er immer bei den Zunftabenden zu Gast, "mit seinem Tun in Triberg liefert er uns stets genug Munition für die ganze Fasnet", lobte Schmidt.

Außerdem sei er immer ein treuer Besucher der Herrensitzung. "Auch wenn du dir keine Hoffnung machen brauchtest, dass du den Orden jemals erhalten würdest." Aber man sehe, die Hoffnung dürfe man nie aufgeben.

Strobel, der mit vier Jahren nach Schonach zog, von 1999 bis 2002 Gemeinderat im Skidorf war und seit 2002 Bürgermeister der Stadt Triberg ist, zeigte sich stolz und gerührt ob der Ehrung. "Es war ja im Allgemeinen bekannt, dass ich auch gerne Ordensträger wäre, dies ist die höchste Ehre für mich", betonte er dann lachend. Er hatte für alle Besucher der Herrensitzung süße Grüße aus Triberg mitgebracht. Die Feier zur Ordensverleihung ging noch lange weiter. Es wurde viel gesungen, gelacht und vor allem Witze erzählt, die in manch anderer Runde nur erstauntes Kopfschütteln hervorgerufen hätten.

 Jetzt ist es heraus: Die Idee zum für viel Furore sorgenden Werbeslogan mit den hohen Bergen, tiefen Tälern und feuchten Wäldern stammt ursprünglich gar nicht von Bürgermeister Strobel und schon gar nicht von einem Triberger! Die Steilvorlage lieferte einst Schonachs Oberzunftmeister Jonny Kienzler bei einem Zunftabend, wie Gallus Strobel bei der gestrigen Verleihung preisgab.

 Extra zur 40. Verleihung des Batzenweckenordens hatte der Narrenrat eine Abordnung des Männergesangvereins Schonach eingeladen – die untermalte die Verleihung mit auf den Geehrten zugeschnittenen Liedern.

 Dank zollte Zunftmeister Schmidt Bernd Kaltenbach – der hatte nämlich den Batzenweckenorden 2017 spendiert.

Für eine gute Grundlage – schließlich dauerte die feucht-fröhliche Verleihung doch einige Zeit – sorgten "Kuttle und Schwartemagesalat" im Schwarzwaldgasthof Schwanen.

 Die Batzenwecken-Ordensträger sind der Herrensitzung am Fasnachtsdienstag seit Jahren treu. Vor allem Rudi Seitenberg sei da erwähnt. Er ist die Nummer zwei der Ordensträger und kommt noch immer jedes Jahr zur Herrensitzung nach Schonach.