Archivfoto: Nagel Foto: Schwarzwälder-Bote

Arbeiten an Wallfahrtskirche sind mit Bauabnahme beendet

Endlich ist es so weit: Die Hangsicherungsarbeiten hinter der Wallfahrtskirche sind offiziell beendet. Das gab Pfarrer Andreas Treuer nun bekannt.

Triberg. Vor etwas mehr als einem Jahr drohte ein großer Fels auf den Chorraum zu stürzen. Schnell musste reagiert werden: Der Altarraum wurde mit Bauzäunen gesperrt, die Gottesdienste ausgesetzt und das Gnadenbild mit dem Allerheiligsten in den Tabernakel der Stadtkirche übertragen. Zunächst war unklar, ob das Patrozinium an Mariä Himmelfahrt, zwei Monate nach der Sperrung, gefeiert werden kann und wann samstags die Gottesdienste wieder eingesetzt würden.

Rechtzeitig zum 15. August 2015 war der erste Abschnitt fertig und der Fels mit Spritzbeton, etwa vier Meter langen Felsnägeln und Netzen gesichert. Die Kosten waren ermittelt und riefen beim Pfarrgemeinderat keine Freude hervor: 60 000 Euro kostete die Sofortmaßnahme und auch der restliche Hang musste gesichert werden. Zunächst wurden 300 000 Euro veranschlagt, die Zahl wurde aber nach unten korrigiert. 200 000 Euro, in denen 15 000 Euro Planungskosten enthalten waren, sollten laut Stadtpfarrer Andreas Treuer nicht überschritten werden.

Toiletten wieder geöffnet

Erfreut waren die Pfarrgemeinderäte im Februar, dass das Erzbistum Freiburg der Pfarrgemeinde "Maria in der Tanne" seine finanzielle Unterstützung zusagte. Es kündigte an, sich mit einem Zuschuss von 40 Prozent des Gesamtpreises an den umfangreichen Hangsicherungsarbeiten zu beteiligen.

Im Juni diesen Jahres wurde die Firma Sachtleben, die auch die Sofortmaßnahmen durchführte, mit der restlichen Hangsicherung beauftragt. Beginnen werde die Firma mit dem vorderen Teil des Gefälles hinter dem Pfarrhaus und dem Kirchturm, sodass auch die Toiletten demnächst wieder zugänglich gemacht werden könnten, hieß es noch vor weniger als zwei Monaten. Tatsächlich werden am heutigen Samstag die Bauzäune verschoben und der Zugang zum WC ist nach langer Sperrung wieder frei.

Die Firma Fattler wurde mit der Anfertigung eines Zaunes beauftragt, der den Bereich hinter dem Gotteshaus für die Öffentlichkeit unzugänglich macht. Nur der Hausmeister darf aus versicherungsrechtlichen Gründen den abgesperrten Bereich noch betreten. Die Toilettenanlagen sind aber von der Absperrung nicht betroffen. "Der Zaun wird bis Ende September jeweils in der Verlängerung der Stirnseiten der Kirchen angebracht", teilte Christine Renner von der katholischen Verrechnungsstelle Villingen auf Anfrage mit. Die Kosten für den Zaun beliefen sich auf rund 6300 Euro.

Zahlreiche Spendenaktionen wurden im Laufe des Jahres veranstaltet: Die Jugendkapellen von Schonach und Triberg organisierten ein Doppelbenefizkonzert und brachten über 1000 Euro zusammen. Das Barockensemble der Wiener Symphoniker ließ es sich nicht nehmen und konzertierte im Januar im Kurhaus. Sofort nach dem Bekanntwerden der Gefahr für die Kirche spendeten zahlreiche Menschen. "Es besteht immer die Gefahr, dass der Bauzaun weg ist und die Menschen auch aufhören zu spenden", so Treuer nach dem Wallfahrtsamt am vergangenen Samstag. Immerhin muss die Kirchengemeinde nach aktuellen Angaben von Christine Renner nun doch nur 25 Prozent der Kosten tragen. "Fünf Prozent der Kosten hat die Stadt Triberg zugesagt zu übernehmen", so Renner. Außerdem beteilige sich die Erzdiözese mit 70 Prozent der Gesamtkosten an den teuren Maßnahmen. Davon übernimmt der Breisgauer Religionsfond zehn Prozent. "Die endgültige Abrechnung wird derzeit erstellt und liegt bis Mitte August vor", erklärte sie.

Am Montag fand die Bauabnahme statt. Die Verwaltungsbeauftragte Christine Renner, der zuständige Projektbearbeiter Lukas Madl von der Ingenieurgruppe Geotechnik sowie Frank Baumann von der Firma Sachtleben inspizierten die Baustelle und markierten damit das Ende der Arbeiten.