Vorstand und Geehrte des Schwarzwaldvereins Triberg blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück (von links): Irmgard Seiler, Heidi Renz, Christa Holzweisig, Vereinsvorsitzender Wolfgang Gissler, Ursel Gissler, Otti Kaye, Christa Greguletz-Moser (50 Jahre Mitglied), Bürgermeisterstellvertreter Rudolf Allgeier und Hugo Weis. Fotos: Nagel Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwarzwaldverein: Rückblick in Hauptversammlung / Loser Mörtel am Stöcklewaldturm bereitete Sorgen

Von Lukas Nagel

Wandern ist auch weiterhin eine beliebte Freizeitbeschäftigung, trotzdem hat die Ortsgruppe Triberg des Schwarzwaldvereins erhebliche Nachwuchsprobleme.

Triberg. In der Jahreshauptversammlung des Wandervereins blickte der Vereinsvorsitzende Wolfgang Gissler auf das vergangene Jahr zurück, führte aber auch Probleme auf, mit denen der Verein zu kämpfen hätte

Altersdurchschnitt der Mitglieder 73,4 Jahre

Der Altersdurchschnitt in der Triberger Ortsgruppe liege bei 73,4 Jahren, so Gissler. Wandern im Verein sei aus der Mode gekommen, die Dienstleistungen des Schwarzwaldvereins wie 24 000 Kilometer markierte Wanderwege im gesamten Schwarzwald würden aber weiterhin in Anspruch genommen. Trotzdem zähle die Ortsgruppe noch 120 Mitglieder.

Höhepunkt 2015: 50 Jahre Göttlerweg

Wolfgang Gissler konnte aber auch Positives berichten: Höhepunkt des vergangenen Vereinsjahrs sei das 50-jährige Bestehen des Göttlerwegs gewesen, der von Triberg nach Hornberg führt. "Es hat mich gefreut, dass fast 100 Wanderer unserer Einladung gefolgt und gemeinsam nach Niederwasser gelaufen sind", erklärte der Vorsitzende stolz.

Zudem bedankte sich Gissler beim Bauhof der Stadt Triberg, dessen Mitarbeiter die Latten zur Erneuerung von elf Ruhebänken entlang des Weges an Ort und Stelle gebracht hätten. "Im Vorfeld wurde der Weg und vor allem die Einrichtungen ausgebessert", führte Gissler weiter aus. Er lobte aber auch das Engagement von Wegewart Hugo Weis und dankte Stadtrat Alfred Schlösser, der jedes Jahr zum Sandbühlfest in Niederwasser den Wegrand des Gisslerwegs mit einer Sense mäht.

Sorgen hat dem Verein im vergangenen Jahr aber wohl der Turm beim vereinseigenen Wanderheim auf dem Stöcklewald bereitet. "Mehrere Mörtelteile haben sich gelöst und sind heruntergestürzt", erläuterte Gissler. Die Fugenteile, die sich schon im März 2015 aus der Sandsteinfassade des rund 25 Meter hohen Aussichtsturms gelöste hatten, seien mehrere Kilogramm schwer gewesen.

"Bei der Überprüfung durch einen Industriekletterer aus Schonach stellte sich heraus, dass fast die ganze Wetterseite neu verfugt werden musste", so der Vereinsvorsitzende. Nötig sei dafür aber ein spezieller Mörtel gewesen, der bei der letzten Maßnahme am Turm in den 1980er Jahren jedoch nicht verarbeitet worden sei. Mithilfe einer Hebeplattform sei die Erneuerung der Fugen aber durch denselben Industriekletterer innerhalb von nur einer Woche erledigt gewesen.

Gissler wies außerdem auf das aus hochwertigem Edelstahl bestehende, in diesem Februar neue angebrachte und rund 11 000 Euro teure Geländer im Turminneren hin. Die Stützen des alten Geländers seien teilweise schon bis auf wenige Millimeter durch Rost geschrumpft, weshalb ein neues Geländer unbedingt notwendig geworden sei.

Aussichtsturm nun wieder begehbar

"Seit dem vergangenen Donnerstag ist der Turm nun wieder begehbar", sagte Gissler. Noch in diesem Jahr möchte der Verein die alten Turmfenster durch neue Kunststofffenster ersetzen. Außerdem werde die Trinkwasserzulieferung von Eigenwasser auf den Anschluss an die Wasseranlage der Gemeinde Furtwangen umgestellt.

Wegewart Hugo Weis berichtete über die Anbringung neuer Wegweiser auf den 120 Kilometern Weg, die der über 80-Jährige betreue.

Erhöhung sämtlicher Mitgliederbeiträge

Die Versammlung beschloss einstimmig die Erhöhung sämtlicher Mitgliederbeiträge, weil auch die Abgaben an den Hauptverein in Freiburg erhöht werden mussten.

Aufgrund einer Forderung des Finanzamtes wurde die Satzung des Vereins an einer Stelle geändert. So viele nun im Falle einer Auflösung des Vereins das restliche Vermögen an den Hauptverein.

Das Amt des Kassenprüfers übernimmt ab sofort Martin Maier von der vor kurzem verstorbenen Zita von Ehr zusammen mit Irmgard Seiler.

Christa Greguletz-Moser wurde in der Versammlung für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt.

Der Hauptverein des Schwarzwaldvereins wurde 1864 als Verschönerungsverein gegründet. Unter den sieben Gründungsmitgliedern waren auch der Triberger Brauerei- und Hotelbesitzer Neef sowie Gastwirt Paul Wehrle. In der Wasserfallstadt wurde bereits zwei Monate vor der Gründung des Hauptvereins ein "Verschönerung-Comité" ins Leben gerufen. Auch deshalb bezeichnet sich die Ortsgruppe Triberg als Keimzelle des Schwarzwaldvereins. Heute betreut der Verein rund 24 000 Kilometer Wanderwege im gesamten Schwarzwald.