Ein begeisterndes Programm bietet die Chorgemeinschaft Nußbach beim Bunten Abend in der Festhalle. In einer Modenschau werden die Kleider der verschiedenen Epochen von Angela Schätzle präsentiert (unten links). Schwere Geschütze werden beim "Criminal Tango" aufgefahren und einen Loriot Sketch präsentieren Stephanie Kammerer und Josef Herdner (oben rechts). Fotos: Roser Foto: Schwarzwälder-Bote

"Vielgenerationengruppe" hat gesanglich und modisch einiges drauf / Bunter Abend erster Höhepunkt des Jahres

Von Marie-Louise Roser

Triberg-Nußbach. Mit ihrem Bunten Abend steuert die Chorgemeinschaft Nußbach schon zu Beginn des Jahres auf den ersten Höhepunkt 2015 zu. Chorleiterin Irina Hilser schöpft aus vollem Repertoire und begeistert zusammen mit ihren Sängern das Publikum.

Innerhalb von nur drei Monaten stellte Irina Hilser mit der Chorgemeinschaft ein beeindruckendes Programm zusammen.

Wie verpackt man Ohrwürmer der vergangenen Jahrzehnte elegant, um einen Abend musikalisch interessant und unterhaltsam abzuwickeln? Scheinbar leicht gelang dies der Chorgemeinschaft beim jüngsten Bunten Abend in der Nußbacher Festhalle, der unter dem Motto "Mode und Schlager im Wandel der Zeit" stand.

Nicht nur, dass die "Vielgenerationengruppe" gesanglich einiges drauf hatte, auch aus der Vergangenheit der Chorgemeinschaft gab es vor allem modische Veränderungen, die den Verein prägten. So wurden die Roben aus den Anfängen der Chorgemeinschaft bis heute vorgeführt. Auch die verschiedenen Kleidungsstile, die die Generationen der Sängerinnen und Sänger jeweils trugen – und das fing immerhin schon in den Kriegsjahren des letzten Jahrhunderts an – waren Teil des unterhaltsamen Abends.

So erklang die "Lili Marleen" – die Frauen in Pelz und Charleston Kleid, die Männer mit Frack und Fliege, sowie auch einiges was bis heute aus den Jahren davor in den Ohren geblieben ist; darunter "Ich brech die Herzen der stolzesten Frauen" und der vom Kinderchor der Grundschule Nußbach vorgetragenen Klassiker "Ein kleiner grüner Kaktus".

Mit Beginn der 1950er Jahre war das Selbstbewusstsein der weiblichen Bevölkerung weiter auf dem Vormarsch. Dies bewiesen Verena Nock und Angela Schätzle, die durchs Programm führten, eindrücklich in unterhaltsamen Frauengesprächen, bei dem das ein oder andere neu auf den Markt gekommene Produkt ausführlichst beschrieben wurde.

Während es also in dieser Zeit der Gleichberechtigungsfindung noch für die Damen "Tulpen aus Amsterdam" gab, erschossen sich die Männer beim "Criminal Tango" gegenseitig und überließen es dem Frauenchor "für mich soll’s rote Rosen" regnen zu lassen.

In den 1970ern überließ man den Kindern das Regiment. Heraus kam Roy Blacks allseits bekanntes "Schön ist es auf der Welt zu sein", das die Grundschüler allesamt herausragend vorgetragen hatten, sowie dem "Knallroten Gummiboot" von Wencke Myrhe.

Dass die Sängerinnen und Sänger der Chorgemeinschaft Taktgefühl besitzen, wurde dem Publikum eindrücklich in einer "Boomwhacker" Darbietung vorgestellt. Mit "Körpereinsatz" und unter Verwendung von Bühne und Stühlen entlockten die Darsteller den Plastikröhren eine enorme Klangvielfalt.

Humor bewies der Verein beim Loriot-Sketch "Der kaputte Fernseher", aufgeführt von Stephanie Kammerer und Vorsitzendem Josef Herdner, bevor der Abend mit dem Udo Jürgen Klassiker "Ich war noch niemals in New York", der Solo Interpretation von "Verlieben, verloren, vergessen, verzeihen" (Andi Schreier) und "Atemlos" seinem Ende zusteuerte.

"Schön war die Zeit, wir sagen auf Wiedersehen," sangen die Akteure gemeinsam zum Schluss und durften die Bühne unter dem Beifall des Publikums nicht ohne Zugabe verlassen. Mit Tombola und Bewirtung war der Abend in der Festhalle jedoch noch lange nicht zu Ende.

"Die Gäste aufs Beste unterhalten mit Mode und Schlager im Wandel der Zeit", war der Wunsch, den Vorsitzender Josef Herdner eingangs für den Abend aussprach – was der Chorgemeinschaft auch hervorragend gelang.